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WIR SIND DES BAUMES MÜDE. Wir dürfen nicht mehr an die Bäume glauben, an große und kleine Wurzeln, wir haben genug darunter gelitten. Die ganze Baumkultur ist auf ihnen errichtet, von der Biologie bis zur Linguistik. Nur unterirdische Sprösslinge und Luftwurzeln, Wildwuchs und das Rhizom sind schön, politisch und verlieben sich. Gilles Deleuze

Der Kunstraum Dornbirn präsentiert als erste Ausstellung im neuen Ausstellungsraum (Montagehalle bei der inatura) eine Arbeit von Lois & Franziska Weinberger. Das in Wien lebende Künstlerpaar arbeitet seit 1999 zusammen, alle Projekte im öffentlichen Raum sowie Ausstellungen entstehen in gemeinsamer Konzeption. Lois Weinberger (geb. 1947 in Stams/Tirol) genießt spätestens seit seinem Beitrag zur documenta X, 1997 breite internationale Aufmerksamkeit.

Lois und Franziska Weinberger setzen sich mit Zwischenbereichen und Randzonen wie städtischem Ödland, Alltagsobjekten, Wildpflanzen oder Unkraut auseinander. Die in ihren Arbeiten verwendeten Materialien und Farben beschreiben das Marginale zwischen alltäglicher Verwendung und dem gänzlichen Verschwinden. Dabei forscht und fragmentiert das Künstlerpaar, arbeitet mit poetischem Verschieben und führt einen interdisziplinären, differenzierten Dialog. Die vielfältigen Arbeiten - Installationen im öffentlichen Raum, Fotografien, Dias, Modelle, Zeichnungen, Archive und Texte - hinterfragen unsere gesellschaftsbestimmte Naturvorstellung und weisen den Künstlern eine entscheidende Position im künstlerischen Diskurs zur zeitgenössischen Naturdiskussion zu.

Im Kunstraum Dornbirn installieren Lois und Franziska Weinberger einen mit monumentalen Zeichnungen ausgekleideten Informationskubus, der als Brennpunkt ihrer bisherigen Arbeiten natürliche und urbane Strukturen in kartografischen Sprachbildern verbindet. Der medialen Vielfalt des Künstlerpaares entsprechend wird neben neuen Videoarbeiten und einer digitalen Version des Gartenarchivs ein modellhaftes Gartengebiet präsentiert, welches „auch ohne künstlerisches Dazutun entstehen hätte können“.

Zur Ausstellung ist im Verlag für moderne Kunst Nürnberg eine Publikation (30 Seiten, farbig, zweisprachig (dt./engl.) erschienen, die die Ausstellung im Kunstraum Dornbirn dokumentiert.

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