press release only in german

Dass ein Künstler proklamiert, er sei „überall zu Hause“, ist in einer Zeit, in der nationalistische Diskurse und xenophobe Polarisierungen immer mehr den Blick auf gegenwärtige Realitäten trüben, geradezu ermutigend. So kann das vielschichtige Werk von Luca Vitone als Versuch gelesen werden, Begriffe wie 'Heimat’, 'kulturelle Identität’ und 'Territorium’ neu zu definieren, neu zu vermessen (durchaus im wörtlichen Sinn zu verstehen) und damit auch gegen einseitige, eindimensionale und stereotype Vorstellungen anzuarbeiten.

Inhaltlich richtet sich Vitones Interesse vor allem auf jene Menschengruppen oder menschlichen Aktivitäten, die von der dominierenden Gesellschaftsstruktur meist als peripher oder überholt angesehen werden: etwa auf die (noch) nomadischen Roma oder die fast verschwundene regionale Volksmusik mit ihrem eigentümlichen Instrumentarium. Allen gemeinsam ist das Fehlen eines festen, geografisch definierten und mit nationalen Symbolen ausgestatteten Territoriums.

Die Einzelausstellung im OK zeigt neue und alte Arbeiten des Künstlers auf unterschiedliche Art und Weise und gibt dem Besucher die Möglichkeit, die verschiedenen Facetten seines Werkes von den Anfängen in den 1980er Jahren kennen zu lernen. Es handelt sich um Arbeiten, die Themen wie Identität, Ort, Objekt, Symbol, Kommunikation ... Vitone verwendet die unterschiedlichsten Mittel: Video, Installationen, Fotografie, Klang, Objekte, Texte ..., die auch heute nichts an Aktualität eingebüßt haben.

Als Artist in Residence im OK realisiert Vitone ein Video- und Soundprojekt, das sich mit dem Genueser A capella Chor La Squadra, dem wichtigsten Vertreter des Trallalero, der traditionellen Musik der Genueser Hafenarbeiter beschäftigt.

only in german

Luca Vitone
Überall zu Haus