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Der niederländische Maler Hieronymus Bosch (1450–1516) gilt als der Fantast der ersten Stunde. Er entwarf verstörende Bildwelten, die das Fantastische zwischen Diesseits und Jenseits (Werner Hofmann) ansiedelten.

Das österreichische Künstlerkollektiv Gelatin – Wolfgang Gantner (1968), Ali Janka (1970), Florian Reither (1970) und Tobias Urban (1971) – macht seit 1993 durch unkonventionelle Performances, happeningartige Vorträge und raumsprengende Installationen international auf sich aufmerksam. Eine Affinität bzw. Sehnsucht nach Exzess, Emotion und Rebellion gegenüber jeglichem Konformismus zeichnet ihr Schaffen ebenso aus wie die Hinterfragung von antipodischen Begrifflichkeiten wie Fantasie und Wirklichkeit, Erfahrung und Erkenntnis, Versuch und Versuchung oder Ursache und Wirkung.

gelitin verlängern den roten Faden des Fantastischen, Grotesken und Absurden ebenso eigenwillig in die Gegenwart wie die britische Künstlerin Sarah Lucas (*1962). In ihren performativen Installationen wird die Fiktion zum irdischen Ereignisraum.

Die Ausstellung schließt Weltinterpretationen von Hieronymus Bosch und seinen Zeitgenossen wie Baltasar Bos, Maerten van Cleve, Jan Mandyn, Jacob Isaaksz Swanenburgh u. a. mit Gegenwartskünstlern wie gelitin und Sarah Lucas kurz.

500 Jahre zeitlicher Trennung zwischen den Künstlern werden aufgehoben und zeigen, dass die Nachterkenntnis des Traums als „die andere Seite der Vernunft“ bis heute eine der Haupttriebfedern der (Post-)Moderne ist und Aspekte der Abweichung, Verfremdung und des Widerspruchs erst Gegenwelten und Innovationen zu erzeugen im Stande sind.

Konzeptionist(inn)en: Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Hans-Peter Wipplinger

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LUCAS BOSCH GELATIN
Kuratoren: Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Hans-Peter Wipplinger

Künstler: Hieronymus Bosch, Baltasar Bos, Maerten van Cleve, Jan Mandyn, Jacob Isaaksz Swanenburgh, gelitin , Sarah Lucas, ...