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ANSATZ Kollektive Intelligenz, auch Gruppen oder Schwarmintelligenz genannt, ist ein emergentes Phänomen. Kommunikation und spezifische Handlungen von Individuen können intelligente Verhaltensweisen des betreffenden „Superorganismus”, d. h. der sozialen Gemeinschaft, hervorrufen. Bei der Betrachtung der kompletten Werkgruppe Thinking Particles, die als Makrokosmos angelegt ist, erscheinen die einzelnen Arbeiten als Teile eines übergeordneten Ganzen: als Partikel innerhalb eines chaotischen angelegten Systems. Die Emergenz, also die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen auf der Makroebene eines Systems ist Folge des Zusammenspiels seiner Elemente. Im Einzelnen lassen sich die Eigenschaften des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente zurückführen, die diese isoliert aufweisen. Jedes Partikel steht für sich und ist doch gebunden - Die Struktur ist erkennbar geschlossen allerdings abhängig von der Spontaneität ihrer Teile.

FORMAL Die Freiheit bildet die Grundlage für die malerische Entscheidungen, die sich vor dem Hintergrund des Zufall untereinander beeinflussen und doch dem Willen des Künstlers unterworfen sind. Jedes Entscheidung im Bild steht für die Individualität des Partikels, das in der Gesamtheit der Gruppe eine bestimmte Position einnimmt. Das kann die Entscheidung für eine bestimmte Technik sein, für eine grafische Form, aber auch für ein Objekt aus dem persönlichen Fundus von Materialien und Fundstücken. Durch den Aufbau chaotischer Strukturen werden Spontaneität, Losgelöstheit und Abstraktion vorgegeben. Diese bilden das formale Fundament. Im Besonderen durch die unterschiedlichen malerischen Ebenen, die scharf, kontrastreich und teilweise dissonant zueinander aufgebaut sind, wird eine starke Räumlichkeit und Schichtung entwickelt. Die Farben stoßen dezidiert an bestimmten Stellen an die Grenzen der Harmonie, die Kompositionen scheinen unter Spannung zu stehen. Diese Räumlichkeit ohne erkennbaren Fluchtpunkt und logisch aufgebaute Perspektiven führt in eine abstrakte, omnipräsente Leere. Aus diesen chaotischen Strukturen und der abstrakten Leere heraus, entwickelt der Künstler ein Netzwerk aus Partikeln. Diese Teilchen, die untereinander in einer Kommunikation zu stehen scheinen, tauchen spontan aus der Makroebenen auf und behaupten sich gegen die Komplexität der Matrix.

SCHLUSS Hier wird das gesucht, was man als den größtmöglichen malerischen Freiraum beschreiben könnte. Sei es durch das Zulassen des Zufalls, oder durch die bewusst riskante Entscheidung. Unter anderem als Antwort auf facebook, den Tahirplatz und flashmobs.

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Lukasz Chrobok
Thinking particles