press release only in german

Visionen, Wirklichkeiten und Anfechtungen von Weiblichkeiten heute sind das Thema der Ausstellung MADONNA und des Veranstaltungsprogrammes im Kunsthaus Dresden. 16 internationale KünstlerInnen sowie FilmemacherInnen, MusikerInnen und AutorInnen wurden eingeladen, in deren Werk die aktuelle wie auch historische Auseinandersetzung mit weiblicher Identität und Alltag eine besondere Rolle spielt.

Die Ausstellung befragt gesellschaftliche, popkulturelle wie auch kunstinterne Klischees und wendet sich Themen zu, die Macht und Gewalt, die "soziale" Gleichstellung und Definitionsmacht des biologischen Körpers betreffen. Die Ausstellung verbindet international arrivierte, historische und junge, bisher weniger bekannte künstlerische Positionen gleichermassen. Eine Besonderheit in der Ausstellung sind sicherlich die für die spätere Dada-Bewegung in New York einflussreichen Werke der Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven von 1913, die mit dieser Ausstellung erstmals in Europa gezeigt werden.

Gemeinsam ist den eingeladenen KünstlerInnen verschiedener Sparten, dass sie eine Auswahl von Rollenbildern verschiedener Epochen erneut einer Untersuchung unterziehen, neue Dringlichkeiten formulieren und das Augenmerk auf Fragen von Gegenwart und Weiblichkeit - Feminismus und Gender - richten.

Die christliche Ikone der Gottesmutter ist in unserer heutigen Vorstellungswelt ebenso wirkungsmächtig und präsent wie die provokative und schillernde Popmusikerin, die sich deren Namen in den 80er Jahren angeeignet hat. Als Ausstellungstitel legt der Name MADONNA nahe, dass unser medialer Alltag von Jahrhunderte alten wie ganz aktuellen Bildern gleichermassen durchdrungen ist: Alterslos, passiv, unangefochten und im wesentlichen auf ihre biologische Funktion als Mutter festgelegt, geistert die biblische Madonna auch noch heute durch unsere Vorstellungen und wird von aktiveren, wenn auch ebenso gleichermassen durchdrungen ist: Alterslos, passiv, unangefochten und im wesentlichen auf ihre biologische Funktion als Mutter festgelegt, geistert die biblische Madonna auch noch heute durch unsere Vorstellungen und wird von aktiveren, wenn auch ebenso realitätsfernen, idealtypischen und erzieherischen "Vorbildern" überlagert und kontrastiert. Die KünstlerInnen fügen der vertrauten Bilderflut weniger angepasste, ungewohnte und aktualisierte Ikonen hinzu.

Das Altern spielt in diesen eine ebenso wichtige Rolle wie das tägliche Multi-Tasking von Frauen zwischen Beruf und Mutterrolle. Der Alltag von Sex-Arbeiterinnen steht dem der "Madonnas Emigrantes", der migrantischen Frauen, die durch ihre Übernahme der Hausarbeit in den westlichen Industrienationen die Emanzipation erst ermöglichen, gegenüber. Auch die tradierte Festlegung eines biologischen Geschlechtes steht erneut auf dem Prüfstand, wenn Sex-Arbeiterinnen steht dem der "Madonnas Emigrantes", der migrantischen Frauen, die durch ihre Übernahme der Hausarbeit in den westlichen Industrienationen die Emanzipation erst ermöglichen, gegenüber. Auch die tradierte Festlegung eines biologischen Geschlechtes steht erneut auf dem Prüfstand, wenn über weibliche Rollen und Sexualität diskutiert wird. Die Mode und der Einfluss des Kleiderwechsels kommen auf unterschiedliche Weise zum Tragen: Kleider werden angelegt oder auch abgeworfen und bringen jeweils andere Identitäten und Rollenbilder zur Erscheinung.

Auch Gewalterfahrung und Bedrohung sind nach wie vor ein vielfach unsichtbarer Teil der Lebensrealität von Frauen. Das Thema Gewalt gegen Frauen nimmt in der Ausstellung einen wichtigen Platz ein.

Ein Katalog zur Ausstellung unter anderem mit einem neuen Text der Autorin Kathrin Dorn wird in der edition Ebersbach, Berlin, erscheinen.

Die Ausstellung und das Veranstaltungsprogramm werden unterstützt von der Kunstförderung der Philip Morris GmbH und deren Initiative "Für ein Zuhause ohne Gewalt" für das Frauenschutzhaus Dresden e.V. Weitere Unterstützung erfolgt durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Zu den KünstlerInnen in der Ausstellung Emmanuelle Antille - Die in der Schweiz geborene junge Video- und Performancekünstlerin thematisiert in ihrer filmischen Arbeit "Wouldn't it be nice" weibliche Adoleszenz und sexuelles Begehren, Familienstrukturen und heterosexuelle Rollenmodelle sowie Geschlechterstereotypen hinter sich lassende Freiheitsbedürfnisse und Sexualität im Alter. Ein umfassender Überblick über ihr künstlerisches Werk wurde im Schweizer Pavillion auf der letzten Biennale in Venedig geboten.

Anna Baumgart - Mit ihren Werken, die klischeehafte weibliche Rollen aber auch den Tabubruch innerhalb dieser insbesondere in der Filmindustrie beleuchten, ist die in Warschau lebende Künstlerin bereits auf Ausstellungen im europäischen In- und Ausland aufgefallen. Ihre Videoarbeit "Love me and say to me princess" verfolgt einen ungewöhnlich dokumentarischen Ansatz: Gezeigt werden Frauen in verschiedenen Situationen, die Gewalt gegen sich selbst anwenden. Auto-Agression als Antizipation gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse?

Kerstin Cmelka - Die junge in Frankfurt lebende Künstlerin kombiniert die Ästhetik aktueller Modefotografie und Werbung mit dem in der Werbung eher selten auftauchenden Sujet junger Frauen mit Kind und setzt diese sowohl im öffentlichen Raum als Plakate wie auch als Fotostrecke im Ausstellungsraum ein. Ebenso wie in ihrer Paparazzi-Strecke, eine Nachstellung der Berichterstattung von Boulevard-Zeitungen über "berühmte Mütter", schlüpft sie in die verschiedenen Rollen - der Fürsorglichkeit, des Mondänen, der Intimität und der Flucht.

Margit Czenki - Die Filmemacherin und Künstlerin lebt in Hamburg und hat seit den siebziger Jahren die Auseinandersetzungen um Weiblichkeit und die Erfahrung von Gewalt erlebt und in verschiedenen kulturellen Feldern mitgestaltet. Ihr Spielfilm "KomplizInnen" erzählt in ungewöhnlichen Bildern vom alltäglichen Widerstand im Frauengefängnis. Ein von Margit Czenki zusammengestelltes und begleitetes Filmwochenende unter dem Titel "Gewaltverhältnisse" präsentiert wichtige Meilensteine im Zusammenhang von Film und Feminismus der vergangenen dreissig Jahre. In der Ausstellung ist sie mit einer Skulptur und Installation vertreten, die in bewegender Weise die Zukunftserwartungen junger Frauen für ihr eigenes Alter dem "Lebenskleid" und den biographischen Dokumenten einer um die Jahrhundertwende geborenen Frau gegenüberstellt. (siehe Filmabend sowie Filmwochenende im Veranstaltungskalender)

Amit Epstein - In den Arbeiten des jungen in Tel Aviv geborenen Künstlers und Modedesigners spielen die Riten des Erwachsenwerdens und die zugleich lust- und angstbesetzte Übernahme von tradierten Rollenschemata in der Adoleszenz eine entscheidende Rolle. In den beklemmenden und zugleich überaus ästhetischen Traumwelten, die er für seine Videoarbeiten inszeniert, werden häusliche Alltagssituationen als Gegenwart von Geschichte, tänzerische Performance und Modedesign aber als ambivalente und transgressive Elemente zwischen den verschiedenen Geschlechteridentitäten sichtbar.

Alicia Framis - Das anti_dog project der in Spanien geborenen Installations- und Performancekünstlerin Alicia Framis stellt alltägliche Gewalt gegen Frauen, aber auch Tranvestiten, in das Zentrum dieser, nicht nur durch die Materialwirkung, spektakulären Inszenierungen. In Zusammenarbeit mit Mode-DesignerInnen wie auch betroffenen Frauen entwickelte Alicia Framis an verschiedenen Orten in Europa eine eigene Mode-Kollektion für ein für die Raumfahrt konzipierter feuer- und rissfester goldener Stoff verwendet wurde. Die zugleich schützenden wie auch appellativen Kleider stellen gemeinsam mit den mehrsprachigen Spruchbändern eine Gegenposition zur klassischen Opferrolle misshandelter Frauen dar. Eine umfassende Präsentation fand zuletzt im Moderna Museet Stockholm und zuvor im Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam statt.

Andrea Fraser - Die in New York lebende Performance- und Konzeptkünstlerin ist mit ihren auf die Warenförmigkeit weiblicher Körper und die Kritik institutioneller Strukturen im Kunstbetrieb gerichteten Werk als zentrale Position der neunziger Jahre zu verstehen. Die Kontinuität tradierter weiblicher wie auch männlicher Geschlechterstereotypen kommt in der Ausstellung in drei unterschiedlichen Arbeiten zum Tragen: "Woman 1/Madonna with Child" von 1984 führt in Katalogform die Fortsetzung des kunsthistorischen Jargons über den "grossen Künstler" anhand von Raffael und De Kooning vor, pikanterweise zusammengetragen in bezug auf die Darstellung weiblicher Figuren. "Official Welcome" und "Kunst muss hängen", beides in Video überführte Performancearbeiten von 2001, zeigen die Künstlerin bei der Wiedergabe verschiedener Rollen. Während sieRaffael und De Kooning vor, pikanterweise zusammengetragen in bezug auf die Darstellung weiblicher Figuren. "Official Welcome" und "Kunst muss hängen", beides in Video überführte Performancearbeiten von 2001, zeigen die Künstlerin bei der Wiedergabe verschiedener Rollen. Während sie bei "Official Welcome", hier die Eröffnungsrede anlässlich ihrer grossen Retrospektive im Hamburger Kunstverein 2003, eine ganze Typologie von Künstler- , Kuratoren- und Sponsorenreden mit ihren Eitelkeiten und entlarvenden Stereotypen durchspielt, entledigt sie sich en passant ihrer Kleidung. In der Installation "Kunst muss hängen" stellt sie eine Rede des Malers Martin Kippenberger inklusive derber, sexistischer Witze und Bemerkungen nach, die dieser anlässlich der Eröffnung eines Kollegen hielt.

Elsa von Freytag-Loringhoven - In New York wurde die Wiederentdeckung der Dichterin und Performancekünstlerin mit einer Ausstellung im Whitney Museum of American Art 1996 wie auch einer umfassenden Retrospektive im Ausstellungsraum Francis Naumann Fine Art 2002 bedacht. Ein Teil der um 1913 entstandenen Werke ist nunmehr erstmals in Europa im Kunsthaus Dresden zu sehen. Die von ihr bereits zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Auftritte mit Tomatendosen als BH und Teelöffeln als Ohrringen in den Strassen von New York und in den Salons ihrer KollegInnen, werfen ein neues Licht auf experimentelle Verschränkungen von Kunst und Leben und die frühen Einflüsse auf die spätere Dada-Bewegung, die zumeist ihren jüngeren männlichen Kollegen zugeschrieben wird. Die Autorin der kürzlich erschienenen Biografie "Das wilde Leben der Elsa von Freytag-Loringhoven" (MIT Press und edition ebersbach, Berlin 2003) Irene Gammel, wird ihre Forschungsergebnisse in einer Lesung mit anschliessendem Gespräch vorstellen. Werke, Dokumente und Rekonstruktionen sind bis zum 13. März in der Ausstellung im Kunsthaus Dresden zu sehen und werden danach im Literaturhaus Berlin gezeigt. (siehe ebenfalls Lesung im Veranstaltungskalender)

Mathilde ter Heijne - Internalisierte Opferrollen und die psychologischen Dimensionen häuslicher Gewalt sind Ausgangspunkt einer ganzen Reihe von in den letzten Jahren entstandenen Werken der niederländischen Künstlerin Mathilde ter Heijne, die 2002 mit der Einzelausstellung "Tragedy" im Migros Museum in Zürich gewürdigt wurden. In ihrer Videoarbeit "Mathilde, Mathilde" greift sie bizarre Parallelen in der Handlung von drei Spielfilmen auf, in denen jedesmal der Freitod einer Frau namens Mathilde am Ende einer tragischen Liebesbeziehung steht. In den einer männlichen Sprecherstimme folgenden Bildern, sieht man die Künstlerin, die eine lebensgetreue Nachbildung ihrer selbst von einer Brücke in den Fluss wirft. In "Small scale model of a home (Vermeer Studio)" bildet der Nachbau eines klassischen Interieurs von Vermeer den Hintergrund für eine Szene eskalierender häuslicher Gewalt. (siehe ebenfalls Gespräch im Veranstaltungskalender)

Ela Jablonska - Die polnische Künstlerin Ela Jablonska thematisiert in ihren Installationen und Fotomontagen Anforderungen an Frauen heute. Gezeigt wird in Dresden ihre Fotoserie "Supermatka" (Super-Mütterchen), Selbstportraits der Künstlerin mit Kind in Kostümen von Batman, Spiderman und Superman. Ein Kommentar auf den heutigen, weiblichen Alltag, in dem selbstverständlich alle Rollen von Beruf bis Haushälterin und Mutter zu erfüllen sind.

Ins A Kromminga - Die junge in Berlin lebende KünstlerIn beschreibt in ihren sensiblen Zeichnungen und Installationen die Spannungen zwischen einer auf eindeutig per Geburtsurkunde und Erziehung festlegbare Geschlechter gepolten Gesellschaft und einer biologischen Identität, die durch die Chromosomenverteilung zwischen der polaren Zuordnung von festlegbare Geschlechter gepolten Gesellschaft und einer biologischen Identität, die durch die Chromosomenverteilung zwischen der polaren Zuordnung von weiblich und männlich liegt. Hermaphroditische Identitäten und Sexualitäten sind nach wie vor juristisch kaum anerkannt und gesellschaftlich tabuisiert und existieren in einer seit Jahrhunderten negierten Grauzone.

Mujeres sin Rostro (Frauen ohne Gesicht) - Die in Berlin lebenden Mujeres sin Rostro sind eine Gruppe von lateinamerikanischen Frauen ohne Papiere, die sich zusammengeschlossen haben, um die Lebenssituation von Migrantinnen auf politische und ästhetische Weise zu beschreiben. Sie sticken Arpilleras, Wandbilder, eine Tradition, die aus der Zeit der chilenischen Diktatur stammt. Die Arpilleras der Mujeres sin Rostro heute zeigen eine andere Realität: Eine Boing der Lufthansa ist auf dem einen zu sehen, hoch über den Wolken, "Deportation Class" ist in den strahlendblauen Himmel gestickt, Deportationsklasse. Ein anderes, ganz im Stil naiver Malerei, zeigt das Abschiebegefängnis Berlin-Grünau. Zu ihrer ersten Ausstellung schrieben sie: "Dies ist unsere Form des Protests, da es uns die Situation nicht erlaubt, frei zu handeln, und wir unsere Gesichter verbergen und im Untergrund leben müssen. Vereint haben wir jedoch die Hoffnung, dass sich dies bald ändern werde." Ihre Arbeiten wurden unter anderem 2002 auf der 5. Werkleitz Biennale mit dem Titel "Zugewinngemeinschaft" in Sachsen Anhalt präsentiert. (siehe ebenfalls Gespräch im Veranstaltungskalender)

Anna Nizio - Die junge in Polen geborene und derzeit in Berlin lebende Künstlerin geht in ihren Videoarbeiten und Installationen dem Alltag der Prostitution nach und zeigt behutsam eine andere Seite des Lebens der stigmatisierten Sex-Arbeiterinnen: Die Videoinstallation "Frauen klingeln zweimal, Männer nur einmal" ist eine Art Familienalbum, welches eine Nacht in einem exklusiven Bordell nachzeichnet. Es beginnt mit dem Eintreffen der Mitarbeiterinnen und endet mit dem Feierabend. In der Zwischenzeit werden Freundschaftsverhältnisse und kleinere Feste ebenso wie Langeweile und Alltagsroutinen gezeigt. (siehe ebenfalls Gespräch im Veranstaltungskalender)

Charlotte Schleiffert - Die junge derzeit in China lebende niederländische Malerin ist ein "shooting star" der niederländischen Kunstszene. Die in ihrer Malerei und ihren Arbeiten auftauchenden Figuren, vor allem weibliche Figuren, sind ikonenhafte Verkörperungen einer agressiven, lebenshungrigen Weiblichkeit. Ihre mit expressivem Gestus gemalten Darstellungen von Kriegerinnen, Göttinnen und Dämonen kombinieren Zitate aus den verschiedensten Bereichen der Popkultur und der aussereuropäischen Kunst. Ihre Arbeiten sind ebenso nah an dem Lebensgefühl einer durch Gewalt, Medien und Glamour bestimmten Gegenwart wie an einer betroffenen Aufzeichnung der Berichterstattung über politischen und sozialen Machtmissbrauch weltweit, die sich in ihren jüngeren schwarz-weiss Zeichnungen manifestiert. Ihr Werk wurde 2004 im Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam mit einer Einzelausstellung gewürdigt.

Nomeda und Gediminas Urbonas - Das junge litauische Künstlerpaar initiierte mit dem Projekt "Ruta Remake" ein interaktives, digitales Audio-Archiv weiblicher Stimmen aus Litauen. Der Name "ruta" bezieht sich auf ein jahrhunderte altes Gewächs, welches in früheren Zeiten bei Abtreibungen ein und Gediminas Urbonas - Das junge litauische Künstlerpaar initiierte mit dem Projekt "Ruta Remake" ein interaktives, digitales Audio-Archiv weiblicher Stimmen aus Litauen. Der Name "ruta" bezieht sich auf ein jahrhunderte altes Gewächs, welches in früheren Zeiten bei Abtreibungen eingesetzt wurde. Es ist zugleich jedoch die Pflanze aus der traditionellerweise Brautkränze geflochten wurden. Das Defizit weiblicher Stimmen in und Gediminas Urbonas - Das junge litauische Künstlerpaar initiierte mit dem Projekt "Ruta Remake" ein interaktives, digitales Audio-Archiv weiblicher Stimmen aus Litauen. Der Name "ruta" bezieht sich auf ein jahrhunderte altes Gewächs, welches in früheren Zeiten bei Abtreibungen eingesetzt wurde. Es ist zugleich jedoch die Pflanze aus der traditionellerweise Brautkränze geflochten wurden. Das Defizit weiblicher Stimmen in der aktuellen litauischen Gegenwartskultur inspirierte die beiden KünstlerInnen zu dem Projekt, an dessen Entwicklung SchriftstellerInnen, LinguistInnen, PhilosophInnen, MusiktheoretikerInnen, SängerInnen und AktivistInnen beteiligt waren. Eine mit dem Stuttgarter Soundkünstler und Komponisten Otto Kränzler entwickelte Software und Benutzeroberfläche ermöglicht den BesucherInnen eine eigenständige Rekomposition des gespeicherten Tonmaterials. Die Installation wird ab dem 17.März im Kunsthaus zu sehen sein und tritt an die Stelle der historischen Werkschau der "Dada-Baroness". In einem "Female Voices Workshop" vom 18. - 20. März werden junge MusikerInnen und Dj's aus Dresden eingeladen, eigene elektronische Soundkompositionen aus den Samples zu entwickeln und der Öffentlichkeit zu präsentieren. (siehe ebenfalls Workshop im Veranstaltungskalender)

Pressetext

only in german

MADONNA
Ausstellung, Lesungen, Filmvorführungen, Konzerte, Partys
Eine Ausstellung mit 16 internationalen KünstlerInnen und ein Veranstaltungsprogramm zu Fragen von Weiblichkeiten heute im Kunsthaus Dresden
Kuratorische Leitung: Christiane Mennicke in Zusammenarbeit mit Susanne Weiß und Karin Ziegler

mit Emmanuelle Antille, Anna Baumgart, Kerstin Cmelka, Margit Czenki, Amit Epstein, Alicia Framis, Andrea Fraser, Elsa von Freytag-Loringhoven, Mathilde ter Heijne, Ela Jablonska, Ins A Kromminga, Mujeres sin Rostro, Anna Nizio, Charlotte Schleiffert, Nomeda & Gediminas Urbonas