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Das Blaue vom Himmel" verspricht Maike Freess' erste umfangreiche Schau in Berlin. Doch entgegen aller Erwartung des Titels zeigen ihre weitestgehend großformatigen, medienübergreifenden Arbeiten keinesfalls eine heile Welt, die Glück und Frieden verkündet. Ihre malerischen Zeichnungen, Skulpturen und (Video-) Installationen vermitteln eine vermeintliche Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die sich beim näherem Hinschauen allerdings als trügerisch entpuppt: Lachende Frauen, die im Begriff sind Sprengkörper zu zünden, oder uniformierte Menschen bestimmen die surrealistisch-figurative Bildsprache von Maike Freess. Sie suggerieren Einheit und Harmonie, doch ihre Individualität geht in der anonymen Masse verloren. Sozialkritischen und psychologischen Themen gilt Maike Freess' Interesse. Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten konzentrieren sich vor allem auf das Spannungsverhältnis von genormten, gesellschaftlichen Rollen und der individuellen Freiheit. So zeigen ihre kleinformatigen Porträts oder die großformatige Zeichnung "Amok" (2010) der Normalität entrückte Bewusstseinszustände wie emotionale Extremsituationen.

Maike Freess begann ihr Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, was sie veranlasst ihre Arbeiten aus dem Medium der Zeichnung und damit verbunden aus der Figur heraus zu entwickeln. Doch ihre Bildsprache befindet sich fernab einer naturalistischen Darstellungsweise. Freess' Studium bei Christian Boltanski und ein zehnjähriger Aufenthalt im francophonen Raum wirkte sich maßgeblich auf ihre medienhybride Weiterentwicklung aus. Ihre Bilder, in denen sie Größenverhältnisse umkehrt, abstrakte Partien mit detalliert dargestellten Elementen verbindet oder motivisch undurchsichtige Szenarien schafft, erzeugen vielmehr eine Offenheit, die sich nie vollständig erschließen lässt.

Maike Freess (*1965) lebt und arbeitet in Berlin.

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Maike Freess
Das Blaue vom Himmel