press release only in german

Die Ausstellung "WAS TUN?" von Maix Mayer (geb. 1960) zeigt neue Arbeiten des Leipziger Medienkünstlers.

Maix Mayer hat Meeresbiologie studiert und ist als Künstler seit den 1990er Jahren mit Untersuchungen von Lebensräumen, solchen der Natur und mehr noch solchen, die die Menschen sich selbst geschaffen haben, hervorgetreten. Architektur und Urbanität, ihre Versprechungen und Enttäuschungen, das utopische Potenzial und die soziale Funktion wie Symbolik städtischer Räume sind das bestimmende Thema der multimedialen Arbeit des Künstlers. In Fotografien und Filmen macht Maix Mayer gesellschaftliche Subtexte von Architektur und Psychologie dingfest. Das geschieht zum einen in der Auseinandersetzung mit urbanen Entwicklungen in den Mega-Städten Asiens und zum anderen in der Vergegenwärtigung einer vergessenen Moderne der DDR. Die wegweisenden Architekturen (Betonschalentragwerke) von Ulrich Müther (1934–2007) geraten dabei ebenso ins Blickfeld wie Halle-Neustadt (Haneu), eines der größten Wohnungsbauvorhaben der 70er Jahre in der DDR, das heute besonders von Entleerung und Schrumpfung betroffen ist. Maix Mayer verbindet in seinen fiktionalen Filmen, Installationen und Fotografien die Erinnerungen seiner Kindheit in den 1960er und -70er Jahren mit den Raum- und Architekturvisionen des 20. Jahrhunderts und der Frage nach der Geschichtlichkeit von Zukunftsideen. Es geht letztlich um Physik und Metaphysik der Zukunft der Vergangenheit. Maix Mayer sagt von sich: „Im Grunde bin ich ein moderner Archäologe von Raumbildern. Wie schon Siegfried Krakauer in den 1920er Jahren feststellte, sind die Raumbilder die Träume der Gesellschaft, und immer, wenn diese Raumhieroglyphen entziffert werden, bieten sie einen Grund der sozialen Wirklichkeit dar.“