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Mitte der 1990er Jahre wurde Maja Vukoje mit großformatigen, karikaturhaften Ölbildern bekannt. Die farblich stark übersteigerten Gemälde zeigen die Künstlerin - die Physiognomie karikaturhaft entstellt und verzerrt - in Traumwelten, an Orten der Sehnsucht. In der nächsten Werkgruppe, der Darstellung von Puppenköpfen und -körpern in unterschiedlichen Variationen, setzte sich Vukoje intensiv mit der inneren und äußeren Zerbrechlichkeit des Menschen auseinander.

Maja Vukojes neue Werkgruppe stellt nicht nur inhaltlich, sondern auch maltechnisch einen wichtigen Schritt dar. Die Motive scheinen im ersten Moment sehr alltäglich: Reiter, Kinder im Wald oder eine Frau vor einem Vorhang. Der undeutliche, fast ins Geisterhafte verschobene Eindruck wird durch die besondere Malweise erzeugt: Eine dynamisierte Landschaft, dünn gemalt, virtuos bis gekonnt nachlässig im Strich. Für die Erzählung bedeutsame Elemente im Bild und in den Figuren sind in harten Farbkontrasten, in greller bis giftiger Farbigkeit aufgesprayt. Diese Elemente werden nur sehr sparsam eingesetzt - ein Changieren zwischen luzider Malerei und "dirty painting". Die Darstellung von psychischen und physischen Zuständen, die Vukoje bereits in der für ihre künstlerische Entwicklung eminent wichtigen Puppen-Serie thematisierte, werden in den neuen Arbeiten in Zwischenwelten verschoben: ein Stück Virtuosität in der Vermittlung schwer darstellbarer Befindlichkeiten. "Die inneren Konflikte des Menschen, die Fragmentierungen und Widersprüche, die unausweichlich auszuhalten sind, scheinen an die Oberfläche zu sickern und die geschlossene Form der Physis wie Säure zu zersetzen."

(Stella Rollig: Malen, um sich den Schatten zu stellen, in: Maja Vukoje, Ausstellungskatalog Studio d'Arte Cannaviello, Mailand 2003) Pressetext

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Maja Vukoje