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Marc Chagall wurde am 7. Juli 1887 in Witebsk, Weißrussland, geboren und starb am 28. März 1985 in St. Paul de Vence. Mit seinem einzigartigen Bilderkosmos gehört er nicht nur zu den be-deutenden Einzelgängern der Kunst des 20. Jahrhunderts, sondern zählt auch zu den hervorra-genden Graphikern dieser Zeit. Beflügelte Wesen, Menschen, Tiere aber auch Gegenstände schweben durch die Lüfte. Liebes-paare, mitunter hinter oder in Blumensträußen halb versteckt, finden sich in seinen Werken. Die Kuh, der Esel, der Ziegenbock, der Hahn und das Pferd (Tiere des Stetls), die Häuserreihen von Witebsk (oft auf dem Kopf stehend), Dorfleute und Pferdewagen, die Geige, die Wanduhr, der Baum (Symbol des Lebens), farbenprächtige Blumensträuße und Früchte, Engel oder synonym dafür Vögel (Bildzeichen für Wesen, die sich zwischen den Welten hin und her bewegen), mytho-logische Tiere (der Fisch, der Löwe, der Phönix), der Maler, das Atelier, die Mutter mit Kind, die Mondsichel (Zeichen für Gott, den Namen Gottes), der Gekreuzigte, der Rabbi, die Thorarollen, die Kerze, der drei-, fünf oder siebenarmige Leuchter, Zwitterwesen, biblische Themen, die Welt des Zirkus, der Eiffelturm, die Seinebrücken, die Wahrzeichen von Paris - viele dieser mit seinem Na-men eng verbundenen Bildinhalte finden sich auch in seinen Lithographien, Radierungen und Holzschnitten wieder. Die Ausstellung in der Galerie Boisserée umfasst mit über 80 Exponaten neben einer Monotypie und vier kleinformatigen Zeichnungen eine umfassende Sammlung zum Teil seltener Graphiken und vermittelt dem Besucher Beispiele seines graphischen Schaffens von den frühen 20erJahren bis hin zu den späten Farblithographien der frühen 80er Jahre. Chagalls Graphik ist weitläufig be-kannt durch seine zahlreichen, in Zusammenarbeit mit Fernand Mourlot und Charles Sorlier ent-standenen Farblithographien, von denen in der Ausstellung zahlreiche wichtige Beispiele (wie z.B. "Les fleurs rouges" von 1973 oder "Le bouquet de peintre" von 1967) vertreten sind. Für viele un-bekannter sind Chagalls Radierungen, die besonders die zeichnerische Qualität seiner Kunst in den Vordergrund stellen und von denen Boisserée über 20 Beispiele zeigt (z. B. "Le chemin de croix" von 1967 oder "Tombe du père" von 1922/23) . Zudem stößt der Besucher auf Chagalls sel-ten anzutreffende farbige Holzschnitte, die der Künstler als Illustration zu seinen 1968 veröffentli-chen Gedichten (Poèmes) schuf, der endgültige Zustand zum Teil ergänzt von seltenen Zustands-drucken. Aus dem Nachlass der Brüder Mourlot beinhaltet die Ausstellung einige meist unsignierte Zustandsdrucke, die in Ihrer Authentizität und bisweilen ihrem Unikatcharakter das Gesamtbild der Ausstellung abrunden (wie z.B. ein unsigniertes Ausstellungsexemplar von "Maternité rouge" von 1980 oder ein farbiger Zustandsdruck von "Le peintre sur Paris" von 1957)

Nach der letzten Einzelaufstellung von Marc Chagall in der Galerie Boisserée im Jahr 2002/2003 wird auch diese umfangreiche Verkaufsausstellung in einem Katalog mit 108 Seiten, 83 Exponaten und 140 farbigen Abbildungen dokumentiert, der im Inland gegen Zusendung von Euro 15 per Post zugesandt wird.

Sonderschau auf der COLOGNE FINE ART & ANTIQUES 2011 vom 16.11.–20.11.11 Halle 11.2 Stand E28/F29

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Marc Chagall
Arbeiten aus dem graphischen Oeuvre und auf Papier