Wilhelm Hack-Museum, Ludwigshafen

Wilhelm-Hack-Museum & Rudolf-Scharpf-Galerie | Berliner Straße 23
67059 Ludwigshafen

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Die Rudolf-Scharpf-Galerie zeigt in einer Einzelausstellung des Hamburger Künstlers Marc Lüders (geb. 1963) etwa 40 seiner übermalten Fotografien, die seit Mitte der 1990er Jahre entstanden. Bis 2003 arbeitete er vorwiegend Schwarzweiß, seit 2003 entstanden Werkgruppen mit isolierten Figuren und Tieren, aber auch überarbeiteten Landschaften in Farbe. Die Ausstellung zeigt einen repräsentativen Ausschnitt aus seinem bisherigen Schaffen.

In seinen „Photopicturen“ verbindet der Künstler die beiden Medien Malerei und Fotografie. Die selbst erstellten Fotografien, die weder Menschen noch andere Lebewesen zeigen, entwickeln sich zu einer Art Bühne, in der die hineingemalten Figuren, Tiere oder abstrakten Objekte aus einem gestischen Pinselschwung agieren. Die Fotografien werden malerisch durch jene Objekte (die an UFOs erinnern) oder Figuren ergänzt, die bereits bei der Entstehung des Fotos vom Künstler mitgedacht werden. Die menschlichen Figuren, die an wartende Personen erinnern, stehen selbstverloren und allein in der Landschaft oder in Innenräumen wie In U-Bahn-Gängen oder Stadtansichten. Die schwebenden Objekte integrieren sich als Artefakte in Ausstellungsräumen oder fliegen an Häusern und Bergen vorbei. Die Figuren, Tiere und Objekte besetzen den fotografischen Ort und verbinden sich mit dem fotografischen Hintergrund nahezu unmerklich zu einer Bildeinheit. Es kommt daher zu einer faszinierenden Irritation bei dem Betrachter, der zunächst das plausible Bildganze sieht und oftmals erst beim zweiten Hinsehen bemerkt, dass es sich um eine Kombination von Malerei und Fotografie handelt. Lüders erweitert so die Wirklichkeit hin zu einem illusionistischen Bildraum, der eine eigene Raumzeit erhält. Diese zeitliche Verschiebung und räumliche Klärung lässt beide Medien - die objektive Repräsentation der Fotografie und der subjektive Ausdruck der Malerei - miteinander verschmelzen. Wenn Lüders auf diese eigene Art und Weise einen Illusionismus erzeugt, verweist er damit auf die Flut technisierter Bilder, die uns täglich umspült und ebenso Illusionen vorgibt, die nicht immer dem Realen entsprechen.

Marc Lüders erhielt 2002 das Stipendium der Deutschen Akademie Rom, Villa Massimo für die Casa Baldi in Olevano Romano, Italien. Näheres über und Bilder von Marc Lüders finden Sie unter: www.marclueders.de Über Marc Lüders wird in der Zeitschrift art ein 6-seitiger Bericht im September erscheinen.

Pressetext

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Marc Lüders: Photopicturen
Rudolf-Scharpf-Galerie