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22. Juni 2009, vier Monate bevor Charlotte Desaga in Köln die unabhängige Galerie Desaga gründete, gab Eastman Kodak Co. bekannt, dass nach 74 Jahren die Produktion des weltweit ersten und jahrzehntelang kommerziell erfolgreichen Farbdiafilms Kodak Kodachrome eingestellt werde. Bevor Charlotte Desaga am 7. September 2012 mit der Ausstellung DESAGA von Marcel Hiller die Saison eröffnet, ist Kodak bereits seit Monaten insolvent, Google, Samsung und Apple wollen Gebote für Patente des Unternehmens abgeben, den Namen Kodak wird es wahrscheinlich weiter geben, jedoch gelöst vom Material, wofür es seit seiner Gründung im Jahre 1892 steht, er wird nicht mehr die Einheit aus Filmmaterial und Apparaten bezeichnen, von Amateuren leicht zu bedienen: You push the button, we do the rest.

Marcel Hiller (geboren 1982 in Potsdam-Babelsberg) verhandelt in seiner Arbeit die situativen Zustände vereinbarter Orte. Er inszeniert diese Orte und spitzt zu, was in ihnen lesbar ist, entgegen ihren neutralisierend repräsentativen Behauptungen. In den neuen Räumen der Galerie Desaga wird es Objekte imaginierten Gebrauchs und imaginierter Funktion geben, die sich nicht durch die Konkretheit der Vorstellung formen, sondern aus ihrem Potential, zu repräsentieren und gebraucht zu werden. Für die Ausstellung DESAGA lässt Marcel Hiller ein neues Logo entwickeln. Es macht die Bezeichnung einer Galerie zum Diagramm, dient als Forminstrument, Spur und Markierung. Das Logo ist die Entscheidungsmatrix, mit der Hiller formalen und informalen Behauptungsstrukturen nachspürt. Sie verknüpft und materialisiert - wie die Galerie selbst - die Architektur des Ortes und die der künstlerischen Produktion. Marcel Hiller verwischt klare Begriffe von Objekt, Zeichen und Behauptung, um ein Diagram seiner ersten Einzelausstellung in einer Galerie im Medium der räumlichen Inszenierung zu binden.

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Marcel Hiller