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Maria Maier hat es sich zur künstlerischen Aufgabe gemacht, die dialektische Beziehung von Raum und Zeit in metaphorischer Weise auf der Leinwand, in Zeichnungen, Druckgrafiken, in übermalten und collagierten Fotos, Multiples und Künstlerbüchern darzustellen. Der Vielfalt der unterschiedlichsten Ausdrucksmittel scheint in ihrem Oeuvre keine Grenze gesetzt zu sein. Arbeitsstil und Bildinhalt ergänzen sich dabei zu einer ausdrucksstarken poetischen Formensprache, die das Gefüge von Zeit, Raum und dem darin verankerten Menschen beschreiben will. Die gebürtige Ambergerin (* 1954) studierte an der Universität Regensburg von 1975–1979 Kunsterziehung und Kunstgeschichte. Sie lebt in Köfering bei Regensburg.

Bereits 1996 hat die Künstlerin im Galerie-Studio Alte Reichsvogtei in einer vielbeachteten Werkschau Arbeiten auf Papier aus den Jahren 1993-1996 mit dem Titel „Poesie der Zeit“ ausgestellt, jetzt hat sie ihr künstlerisches Spektrum mit dem Medium Fotografie erweitert. Reisen in ferne Länder und Städte führten in den vergangenen Jahren zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema „Zeit“, das in ihrem Schaffen die Gegensätze von Nähe und Ferne, von Heimat und Fremde aufzuheben scheint. Die aktuellen Arbeiten kreisen um die geografischen Begriffe von „Stadt-Land-Kontinent“ und besitzen dennoch keine dringende Ortsgebundenheit. Es sind aber nicht nur die Kultur und die Landschaft im Nahen Osten, Südostasien oder Amerika, die Maria Maier nachhaltig beeinflussen, sondern auch die heimatliche Umgebung. Seit 1995 entstehen mehrere konzeptionelle Projekte, wie „Zeitquadrat Stadtbau“ (1996), „München: Zeitinsel-Olympia“ (1997) oder die groß angelegte Installation „Stadtzeit-Z eitstadt“ in Regensburg aus einem Siebdruckzyklus mit 76 farbig angelegte Emailtafeln.

Spielte früher die Malerei, Zeichnung oder Grafik eine dominante Rolle - wenn man diese Ausdrucksformen im Werk von Maria Maier überhaupt trennen kann - dann ist seit circa vier Jahren eine intensive Hinwendung zur Fotografie zu beobachten. Sie versteht sich dabei nicht als klassische Fotografin, sondern als kreative Malerin, die das für sie neu entdeckte Medium als Arbeitsmaterial als schier unerschöpflichen Formenschatz sieht. Hierin hat sie zu hinreißenden bildnerischen Lösungen gefunden und vertauscht mit spielerischer Leichtigkeit Kamera mit Pinsel, Kohle- und Farbstift. Realer Ort und gemalter Raum treten in einen spannenden Dialog und die Grenzen zwischen beiden verschwimmen im Auge des Betrachters.

Die Ausstellung begleitet ein umfangreicher Katalog. Die Werkschau ist anschließend im Kunstmuseum in der Alten Post in Mülheim an der Ruhr und in der Kunsthalle in Wil (Schweiz) zu sehen. Wir danken dem Bezirk Unterfranken für die großzügige Förderung des Projekts.

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Maria Maier