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Eröffnung 10. April
Kuratiert von Dieter Schwarz

Der 1925 in Mailand geborene und 2003 daselbst verstorbene Mario Merz hat ein Werk mit einer expansiven Kraft hinterlassen, die jede feste Form durchbricht. Die von ihm verwendeten Materialien – Glas, Steine, Stahl, Reisigbündel, Neonzahlen, bemalte Tücher – funktionieren wie Bestandteile einer Aufführung, und darin kommen sie zum Leuchten.

Die elementare Kuppelform des Iglu, den Merz für sich entdeckte, steht für einen anderen Begriff vom Sein als der kubische Raum. Im Iglu scheint der Raum komprimiert, denn seine dynamischen Kurven treffen sich im Scheitel. Das andere Konzept, das sich Merz zu eigen machte, ist die Fibonacci-Zahlenreihe, auch sie eine steil ansteigende Kurve. Ihrer Bewegung folgen die Organisationsformen der Natur – die Vermehrung der Tiere, der Bau von Tannenzapfen, Sonnenblumen usf. Davon scheint auch die Malerei erfasst, die Merz auf großen Tüchern betrieb. Ohne Keilrahmen, wie Bildteppiche auf den Wänden ausgebreitet, sind sie die direkte Niederschrift seiner poetischen Vorstellungen, die in der romantischen Tradition, nördlich der Alpen, ihren Ursprung hat. Mittels der kreisenden Zeichenbewegung stellt Merz das expansive Wachstum der Ve­ge­­­­tation dar. Quer über die riesenhaften Tiere verlaufen leuchtende Fibonacci-Zahlen – ein Bild der alles erfassenden Energie.

Die ausgestellten Arbeiten und Installationen sind Leihgaben der Konrad Fischer Galerie und der Privatsammlung Fischer in Düsseldorf sowie der Galerie Pietro Spartà und der Privatsammlung Spartà-Petit in Chagny.

Dieter Schwarz

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Zeitgleich eröffnen am 10. April 2016:

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