Ars Futura

Bleicherweg 45
CH-8002 Zurich

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artist / participant

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Mario Sala (*1965, lebt in Winterthur) gestattet in der Galerie Ars Futura einen Einblick in Räume einer aufblitzenden Parallelwelt, die nur die unsere sein kann.

Er entwirft in der Galerie die Raumsituation einer Eingangshalle, von der aus der Betrachter in den Bildern Assoziationen und flüchtige Empfindungen, die sich sekundenschnell beim Betreten eines Raumes einstellen, erleben kann. In den Bildern öffnen sich Türen in eine Vorstellungswelt voller assoziativer Gedankenverknüpfungen, die Temperatur, Lichtverhältnisse, Duftspuren und persönliche Erinnerungen visualisieren. Verschiedene Geschehnisse und Situationen überlagern sich in einem gleichzeitigen Sinneseindruck.

Eine Reception, mehrere Entrée-Situationen (Haupteingang, Entrée I und II) und die Räume dahinter, innen, weiter hinten, tiefer unten, weiter innen, nebenan und weiter unten (alle 2003/04) versetzen den Betrachter in Schwellensituationen an den Türen verschiedener Räume. In ihnen erschliesst Sala Eindrücke von klirrender Kälte, grellem Licht oder gleissender Hitze, die sich mit Erinnerungen an szenische Bruchstücke oder Dialogfragmente aus Filmen vermischen. Es entstehen optische Licht-und Geschwindigkeitsbilder einer Parallelwelt.

Als Vorlage für die sieben Räume diente das Zeitungsbild eines Konzertes der Band Red Hot Chilli Peppers. Vage sind das Bühnengerüst und die Scheinwerfer in den Werken noch sichtbar, sie ergeben die architektonische Grundstruktur der Räume. Durch Farb-, Material- und Motivüber-lagerungen lässt Mario Sala daraus verschiedenartige Räume entstehen. Die Besonderheit des Einsatzes der Technik besteht in der vielseitigen Verwendung von alltäglichen Bildmaterialien, die beispielsweise aus dem Abfotografieren von TV-Bildern und Ausschnitten aus Modellen oder der Verwendung anderer vorgefundener Bilder resultieren. Auch die beiden objekthaften Arbeiten Türglocke und Eingang oben experimentieren mit vorgefundenen Materialien und zielen auf eine bestimmte Vorstellung der Beschaffenheit von Dingen und ihrer materiellen wie assoziativen Wahrnehmung.

Salas akribische Arbeitsweise erinnert an epistemologische Experimente, mit denen er sich auf die Suche nach visuellen Darstellungsmöglichkeiten verschiedener Sinneseindrücke begibt. Er verwendet mediale Bilder und findet darin eine eigene Poesie, die sich aus persönlichen Empfindungen in Schwellensituationen und Zwischenmomenten speist. Die Licht- und Geschwindigkeitsbilder erhalten einen traumartigen Widerschein eines Universums zwischen der Zeit.

Die Ausstellung von Mario Sala in der Galerie Ars Futura vermittelt einen umfangreichen Vorgeschmack auf seine Einzelausstellung im Helmhaus im nächsten Jahr. Sabine Rusterholz, November 2003 Pressetext

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Mario Sala