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press release only in german

Nach ihrer Teilnahme an unserer Gruppenausstellung Solitude. London Artists Today im vergangenen Jahr freuen wir uns, Marisa Favrettos (Jahrgang 1974) erste Einzelausstellung bei upstairs berlin anzukündigen und gleichzeitig unsere Räume in der 3. Etage des Galeriegebäudes in der Zimmerstrasse 90/91, Aufgang A2, einzuweihen. Die in Alaska geborene Malerin setzt sich in metaphorischen Darstellungen intensiv mit dem Wesen von Tieren auseinander.

In suggestiven Bildern verleiht Favretto verschiedenen Tieren und deren Umgebungen neue Bedeutungen. Das Thema der Tierdarstellung hat seit vielen Jahrhunderten Künstler angeregt. Marisa Favrettos Faszination drückt sich in der Vergegenständlichung einzelner oder in Gruppen angeordneter Tiere aus. In ihren oftmals unheimlichen Ölgemälden enthebt die Künstlerin die zu Objekten gewordenen Tiere ihrer Individualität und wirft Fragen hinsichtlich ihrer Identität und der Beziehungen zwischen Mensch und Tier auf.

Dabei zieht sich der titelgebende „Blick“ (gaze) wie ein Leitmotiv durch die Bildkonzeptionen von Favretto. Mit dem „Blick“ als Konzept differenziert Marisa Favretto Beziehungssysteme. Der Blick der Künstlerin auf die Tiere verbildlicht die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt. Auch wenn es zunächst scheint, dass das „Blicken“ auf das reine „Ansehen“ verweist, so symbolisiert es doch auch inhaltlich den Stellenwert von Macht.

Die Gegenseitigkeit des Blickes – der Mensch blickt auf das Tier, das Tier schaut zurück oder sieht sich um – reflektiert psychologische Machtstrukturen, in denen der Betrachter dem Objekt seiner Betrachtung überlegen ist. Besonders deutlich wird dies, wenn Favretto die Position einer Jägerin einnimmt, die nachts eine Rehherde durch das Zielfernrohr betrachtet (Night Vision) oder Hirschtrophäen als Wandmuster vergegenständlicht (Trophies in Process).

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At Gaze
Marisa Favretto