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Als ausgebildete Architektin ist Marjetica Potrccaron auch als bildende Künstlerin dem Thema Architektur in der zeitgenössischen Stadt verpflichtet. Sie interessiert sich für Stadtplanung und informelle Stadtentwicklung, wobei ihr Augenmerk individuellen Initiativen und dem privaten Raum gilt. Zu ihren Lieblingsthemen zählen "geschlossene Stadtviertel", seien es Slums und Favelas am unteren Ende der Sozialskala, oder im direkten Gegensatz dazu die bewachten, unzugänglichen Viertel der Reichen. Ihre Arbeit zeigt Beispiele zeitgenössischer Baustrategien und bezieht sich oft auf Architektur, deren Energiehaushalt sich selbst erneuert. Die Ausstellung im Salzburger Kunstverein steht unter dem Arbeitstitel "Permanently Unfinished House with Cell Phone Tree". Sie zeigt ein Beispiel kreativer Nicht-Regulierung der Stadtplanung, wie z.B. in Süditalien, wo Hausbesitzer ihre Häuser niemals fertig bauen, um dadurch Steuern zu umgehen, eine Vorgangsweise, die von der Stadtverwaltung toleriert wird. Der "Handymast Baum" zeigt, wie Infrastruktur verborgen wird, und wirft Fragen über visuelle und ökologische Umweltverschmutzung auf.

Marjetica Potrccaron, geboren 1953, lebt in Ljubljana. Sie war im Jahr 2000 Hugo Boss Preisträgerin des Guggenheim Museums in New York, 2002 war sie in der Ausstellung "Designs für die wirkliche Welt" der Generali Foundation in Wien vertreten. Zu dieser Ausstellung findet ein Vermittlungsprojekt von ARTgenossen statt.