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Eröffnung: Donnerstag, 31. Mai 2007, 18 Uhr

Wir freuen uns, zwei neue Einzelausstellungen ankündigen zu können. Neben einer raumgreifenden Installation von Peter Pommerer im Bogen 51, zeigt Mark Wallinger im Bogen 52 erstmals in Deutschland seinen 35mm Film „The End“ (11:56 min).

Mark Wallinger (*1959), einer der wichtigsten und einflussreichsten Künstler seiner Generation, beschäftigt sich in seinen medienübergreifenden Arbeiten mit elementaren Erscheinungsformen menschlicher Kultur. Wallingers sorgfältige Wiederherstellung von Brian Haws Parliament Square Protest Camp in der Tate Britain, London, ist repräsentativ für die Gratwanderung des Künstlers zwischen Manifestation und Sittenbild. Für die Ausstellung mit dem Titel „State Britain” wurde Wallinger als Kandidat für den Turner Prize 2007 nominiert. Bei den im Juni eröffnenden „Skulptur Projekte Münster“ wird Mark Wallinger seine neue Arbeit „Zone“ im Stadtraum installieren.

Wenn der Abspann beginnt, erhebt sich das Kinopublikum von den Sitzen oder lässt im besten Fall den Film Revue passieren. „The End“ lenkt die Aufmerksamkeit genau auf dieses periphere Element. In vielen zeitgenössischen Filmproduktionen erfordert die Länge des Abspanns inzwischen mehr als einen Musiktrack. Wallinger benötigt nur einen: „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss. Dieser Walzer führt uns automatisch zu Stanley Kubricks Film Epos: „2001: Odyssee im Weltraum“. Während uns die Musik in die Weiten des Universums führt, finden wir heraus, worüber „The End“ eigentlich handelt.

Nach Francesco Vezzolis Film „Caligula“, einem Trailer für einen nicht existierenden Film, hat Wallinger in noch radikalerer Form die visuelle Komponente komplett entfernt, um das Buch der Bücher zu repräsentieren. Schon im Jahr 2002 mit dem Video „Via Dolorosa“ (derzeit zu sehen im Hamburger Bahnhof, Berlin und permanent im Mailänder Dom installiert), löscht er mit einem schwarzen Rechteck 90% des Films „Jesus von Nazareth“ von Franco Zeffirelli. Der Originalfilm mutiert zum Fond einer während des Betrachtens immer körperhafter werdenden schwarzen Barriere.

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Mark Wallinger
The End