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Marko Lulics Werk ist durch Grenzgängertum, durch Bewegung zwischen ästhetischer Rezeption der Vergangenheit und Bedingungen von heute gekennzeichnet. Für die Ausstellung in Heilbronn setzt Marko Lulic vor den Fensterraum einen Vorhang. Er nennt ihn „Hommage Otti Berger“ und verweist damit auf eine Arbeit der Textilkünstlerin des Bauhauses, die in Auschwitz ermordet worden ist. Hier verschiebt der Künstler, wie so häufig in seiner Praxis, die Größenverhältnisse und fügt ein enorm vergrößertes farbiges Muster ein. Die Wände des großen Hauptraumes sollen gänzlich von einer Wandmalerei bedeckt werden, die das Muster des Vorhangs in den Raum weiterführt, ergänzt von auf die Wand gemalten Texten. Zudem plaziert Marko Lulic eine Skulptur in diesen Raum, die aus einem dreidimensionalen Architekturumriß in Idealmaßen besteht, so daß die Fiktion eines Hauses formuliert wird. Marko Lulic ist in seiner künstlerischen Entwicklung früh zu einer utopismus- wie modernekritischen Arbeitsgrundlage gekommen. Sinnfällig ist da eine Reihe Arbeiten, in denen sich der Künstler u.a. mit Partisanendenkmälern beschäftigt hat, oder seine Videos, in denen Kommilitonen Protagonisten des sozialistischen Realismus in Standbildern zu doubeln hatten. Aktuell bezieht er seine modellhaften Skulpturen auf westliche Architekturtraditionen, etwa in seinem „Lulic House no. 1 / Weekend Utopia“ in der Ausstellung „Wild at Heart“ im Kunsthaus Bregenz, 2005. Der Kunstverein Heilbronn und Marko Lulic freuen sich, mitteilen zu können, daß die im Januar 2007 im Kunstverein Heilbronn stattfindende Ausstellung von Marko Lulic mit dem 112. Förderpreis der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung bedacht wurde.

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Marko Lulic
Pressspanplatten für den Frieden