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In seinen malerischen, skulpturalen und grafischen Arbeiten entfaltet Oehlen dem Betrachter ein farbintensives Spiel mit Formen: die Werke erhalten eine intensive Spannung indem er seine figuralen Bildmotive zwischen fester Gegenständlichkeit einerseits und totaler Formauflösung und Verschmelzung andererseits ansiedelt.

Ein immer wiederkehrendes Motiv, das bereits die Bilder der frühen 80er Jahre dominiert, ist der menschliche Körper. Dieser wird mehr oder weniger realistisch wiedergegeben. Gern verleiht Oehlen seinen Wesen überproportional große Hände und Füße, womit sie einen eigenartig phantastischen Touch erhalten und entfernt an Höhlenmalereien und damit Archetypen erinnern. In jüngster Zeit kam zu diesem Motiv das des Pferdes und des menschlichen Skeletts hinzu.

Im Laufe seines Schaffens hat er verschiedenste stilistische Einflüsse in sich aufgenommen: auf den afrikanischen Exotismus in den Achtziger Jahren folgte eine intensive Auseinandersetzung mit Computergrafik und deren Möglichkeiten in den 90ern.

Alle Phasen klingen in den jüngsten Arbeiten nach, jede einzelne bereicherte letztendlich auch sein Spiel mit der Auflösung seiner Bildmotive. Drei Methoden zur Auflösung seiner Wesen sind besonders charakteristisch für den Stil Oehlens. Da wäre zunächst die Methode der Formauflösung in Bandagen zu nennen. Die Körper lösen sich, verflüchtigen sich ins Nichts oder lassen so auch wieder ein neues Bildmotiv entstehen. An die Stelle des Bandes tritt auch oft eine Gitterstruktur, die Parallelen an die Optical Art Viktor Vasareli´s anklingen lässt. Bei der zweiten Möglichkeit der Formauflösung wird die Computerkunst intensiv spürbar, nämlich wenn Oehlen seine Figuren mit transparenten rot-blauen Streifen übermalt, die im Auge des Betrachters zu einem Flimmern werden, dass an die Bildwiedergabe von Bildschirmen denken lässt. Der dritte charakteristische Kunstgriff schließlich ist das Tranchieren der Figuren in aneinander grenzende Schichten. Dabei handelt es sich um eine grafische Methode die in den Planungsphasen der Bildhauerei Anwendung findet und damit auch auf die Werkgruppe seiner Skulpturen, also dreidimensionalen Arbeiten, verweist.

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Markus Oehlen
Arbeiten auf Papier