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An einem sonnigen Samstagnachmittag im Juni 1975 fotografierte der amerikanische Fotograf Stephen Shore eine Chevron-Standard-Tankstelle an der Kreuzung La Brea Avenue und Beverely Boulevard in Los Angeles. Das Bild schrieb Geschichte: „Es wurde Teil des fotografischen Kanons und der kollektiven Erinnerung der Fotografie“, so Christy Lange2010 (zit. nach Christy Lange, Stephen Shore, Phaidon Press 2007).

Markus Schaden spürt in seiner „Photobookstudy“, einer Art Mapping, der Einfluss- und Wirkungsgeschichte dieses wichtigen Bildes nach. Schon 1979 wurde diese Fotografie auf Empfehlung von Bernd und Hilla Becher auf der Documenta 6 in Kassel gezeigt. 1981 im legendären Katalog The New Color Photography von Sally Eauclaire und ein Jahr später in Shores Monografie Uncommon Places publiziert, hatte das Bild entscheidenden Einfluss auf den transatlantischen Austausch der Fotografie und wirkt bis heute nach.

Unter der Archivnummer 6046/99-28 befindet sich La Brea in der Sammlung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit entfalten die Reproduktionen dieses Bildes weitaus nachhaltigere Wirkung als Präsentationen des Originals: So stellt die „La Brea“ Photobookstudy klassische Sammlungsstrategien und Paradigmen zur Diskussion.

Im Projektraum entfaltet sich La Brea als eine Wanderung durch die Welt der Fotobücher und Kataloge. Die Themen sind Straßen und Kreuzungen, Symbole und Zeichen Amerikas – Hollywood, Autos, Öl, die Megacity Los Angeles, The Road Trip – und die Banalität des Alltags. Ergänzt wird dies durch kuriose Fundstücke. Quasi exemplarisch wird hier die Komplexität des Wissens aufgeblättert, das sich in diese Fotografie bis heute latent eingeschrieben hat! (Markus Schaden / Inka Schube)

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Markus Schaden
The La Brea Photobookstudy
Projektraum im Rahmen der Ausstellung PHOTOGRAPHY CALLING