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Markus Uhr »schießt aus der Hüfte« wo immer er sich befindet. Die Kleinbildkamera immer parat durchsucht er seine Umwelt nach Bildwürdigem. Sein Fundus wächst täglich. Er sammelt, dann ordnet er, er wählt aus und stellt Bildfolgen zusammen. Die motivische Verwandtschaft der zu Gruppen und Reihen zusammengestellten Bilder zu erkennen fällt zunächst schwer, die Motive präsentieren sich im ersten Moment spröde und kommen meist aus der Welt des Unwichtigen und Nebensächlichen. Sie haben nichts Dokumentarisches an sich und enthalten keine erkennbaren Bekenntnisse.

Es ist die Bildhaftigkeit an sich, die Uhr interessiert. Wie muss ein Motiv beschaffen sein, um ein Bild zu werden? Die Antworten, die Uhr findet sind vielgestaltig und gegensätzlich. Assoziationen und Berechnung werden gleichberechtigt behandelt. Witz und Bedrohung, Opulenz und Kargheit, Pathos und Ironie umspielen und belauern einander. Der Diskurs scheint von einer Ebene zur anderen zu springen, von der formellen zur metaphorischen zur autobiographischen zur kunsthistorischen etc. Die Befriedigung, ein Muster oder ein Thema erkennen zu können, wird dem Publikum immer wieder verstellt oder entzogen. Es ist als würde das Einzelbild sich gegen eine logische Folgerichtigkeit zur Wehr setzen und vielmehr die Gesamtheit der übrigen in ihrer Deutung beeinflussen wollen. Vielleicht eint das die Bilder Uhrs: das Umkreisen eines unsichtbaren Zentrums, eines rätselhaften, weil in seinem Ursprung ungeklärten bildnerischen Willens - wie von den berühmten »höheren Wesen« arrangiert. Markus Uhr besitzt die Fähigkeit, diese Arrangements zu finden und abzubilden.

Paule Hammer

Pressetext

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Markus Uhr
Fotografie