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Bereits seit Mitte der 1970er Jahre zentriert sich Klaus vom Bruchs künstlerischer Ansatz um eine experimentelle Erprobung des Verhältnisses zwischen dem Feld der Kunst und dem Bereich elektronischer Medien. Auch wenn sich seine künstlerische Arbeitsweise seither vom einfachen Editieren von Videotapes zunehmend hin zu Videoskulpturen, Installationen, Tonobjekten und Tapetendrucken erweitert hat, stellen die Verfahren des Schnitts und des Loops wie auch seine kontinuierliche Adaption von archivierten Film- und Dokumentarsequenzen noch immer wesentliche Momente seines Schaffens dar. Klaus vom Bruchs Einsatz technischer Medien innerhalb künstlerischer Zusammenhänge erweist sich dabei nicht nur als noch immer bildkritische Methode gegenüber einer durch Film und Werbung omnipräsenten Bewusstseinsindustrie, sondern zeigt sich in seiner Verhandlung der Grenze zwischen Massenmedium und privatem Medium im selben Moment als ein rückblickender Bezugspunkt für jene künstlerische Beschäftigung mit Medienregimen, wie sie gegenwärtig etwa ebenso im Rahmen der Post-Internet Kunst fortgeführt wird. Vor diesem Hintergrund präsentiert die Ausstellung Marquis de Sade & Monsieur Samedi eine Auswahl aktueller Werke des Künstlers, die sich unter anderem auf unterschiedlichen Ebenen der medialen Inszenierung kultureller Stereotypen sowie dem Potenzial ornamentaler Muster als Verhandlungsort ritueller Mythen und negativer Obsessionen annähern.