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Im Rahmen der groß angelegten dezentralen Ausstellungsinitiative „25/25/25“ bringt die Kunststiftung NRW aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens 25 internationale Künstlerinnen und Künstler mit 25 städtischen Museen des Landes zusammen, um die Öffentlichkeit neu für die einzigartige kulturelle Bedeutung der Museen in Nordrhein-Westfalen zu sensibilisieren. Die Künstlerinnen und Künstler wurden von einer renommierten Expertengruppe ausgewählt und darum gebeten, aus der Begegnung mit der jeweiligen Sammlung ein neues Kunstwerk zu entwickeln, welches das Profil des Museums reflektiert. Dieses „Porträt“ einer jeden Institution geht in den Besitz des jeweiligen Museums über. Zusätzlich wird es für einen gewissen Zeitraum auf großen Plakatwänden in der Stadt zu sehen sein, um so den Blick der Bürgerinnen und Bürger auf das Museum ihrer Stadt zu lenken. Zu den ausgewählten Museen gehört auch das Märkische Museum Witten.

In der Ausstellung „Mit dem Rücken zur Wand“ präsentiert der Künstler Martin Dammann (geb. 1965 in Friedrichshafen/Bodensee) neu entstandene Aquarelle und Zeichnungen, die in einen Dialog mit ausgesuchten Werken informeller Malerei aus der Sammlung des Museums treten. Die Ausstellung wird im Sammlungsbereich des Hauses gezeigt, dessen Hängung der Künstler für diese Präsentation bestimmt hat. Gegensätze, vor allem aber Bezüge zwischen abstrakter Malerei der Vergangenheit und Werke der Gegenwart werden durch die Gegenüberstellung deutlich. Als Vorlagen für Martin Dammanns Arbeiten, der auch durch seine Videoarbeiten bekannt geworden ist, dienen private, gefundene und historische Fotografien. Individuen, Menschengruppen unterschiedlichster Konstellationen sowie die schemenhafte Verbildlichung von Erinnerung sind Grundthemen seines künstlerischen Schaffens. Bei der Übertragung seiner Motive in die Malerei bezieht er sich zumeist auf die emotionalen Regungen der, auf der fotografischen Vorlage abgebildeten Personen und arbeitet diese durch eine intensive Farbwahl in seine Aquarelle ein. In der Presseinformation der Galerie Georg Kargl, Wien zu Martin Dammanns Ausstellung “Blind Spot“ (2012) heißt es: „Es scheint fast, als wären seine Malereien Sinnbilder für die menschliche, bruchstückhafte Art des Erinnerns. Teile des Erlebten gelangen gar nicht in unser Gedächtnis, andere sind verschwommen abrufbar, manches ist sehr präzise und klar vor Augen. Das Ganze ist scheinbar so zufällig wie der Prozess, der beim Malen durch Wasser und Farbe auf dem Papier passiert.“