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Die Galerie Buchmann freut sich, die Eröffnung der Ausstellung mit Werken des Schweizer Künstlers Martin Disler (Seewen 1949 – Genf 1996) in ihren Räumen in Agra bekanntzugeben.

Gezeigt werden zwei grossformatige Leinwände vom Ende der 80er Jahre, darunter eine die in Lugano entstanden ist, Arbeiten auf Papier und zwei Malereien auf Glas, die erstmals zu sehen sind. Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung eine Reihe von kleinen und grossen Terrakotta-Köpfen die zur Gruppe Steinzeug und gebrannte Erde gehören und 1993 in der Kunsthalle Basel gezeigt wurden, sowie eine Gipsskulptur.

Der 1949 in einem Dorf im Kanton Solothurn geborene Disler beginnt ab den 70er Jahren in der Schweiz und im Ausland auszustellen. Die erste Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel im Jahr 1980 (der weitere folgen werden), mit dem Titel Invasion durch eine falsche Sprache, stellt einen Wendepunkt in der Laufbahn des Künstlers dar. Noch im gleichen Jahr nimmt er an der Biennale in Venedig und 1982 an der documenta 7 in Kassel teil. 1984 werden seine Werke bei einer Gruppenausstellung im Museum of Modern Art in New York gezeigt.

In den ersten Jahren seiner Arbeit befasst sich der Autodidakt Martin Disler hauptsächlich mit den Techniken von Zeichnung, Druckgrafik (die gesamte Sammlung ist im Besitz des Cabinet d´arts graphiques des Musée d´art et d´histoire in Genf) und Malerei, dazu kommt die bildhauerische Arbeit, vor allem mit Gips (die meisten Werke sind im Besitz des Kunstmuseums Sankt Gallen), die ab Mitte der 80er Jahre zunehmend an Bedeutung gewinnt (mit der Ausstellung Das Gedränge der Götter. Der Wucher des Menschen im Museum moderner Kunst in Wien).

Angetrieben von einer unerschöpflichen Kreativität, erforscht Disler Themen wie Leben und Tod, die sehr häufig, fast obsessiv in seinem Werk erscheinen. Einige seiner Leinwände prägt die impulsive, subjektive malerische Geste, andere wiederum tragen verhaltene, weiche Züge. Oft durchbricht Disler die Konventionen und schafft Monumentalgemälde, wie zum Beispiel das Werk Die Umgebung der Liebe, das 1981 für den Stuttgarter Kunstverein entsteht. 2006 wird es von der Gottfried-Keller- Stiftung erworben; es gilt als Schweizer Kulturgut. Oder die beiden grossformatigen Gemälde mit dem Titel USURA, die er 1989 für die Wände des Auditoriums der Universität St. Gallen schafft.

Disler zeichnet sich zudem durch eine reiche literarische Produktion aus, die Lyrik und Prosa umfasst. Im Jahr 2014 erschien sein Buch Die Versuchung des Malers.

Martin Disler hat in New York, Zürich, Amsterdam, Lugano und Les Planchettes gelebt. Der im Alter von nur 47 Jahren verstorbene Künstler hinterlässt ein reiches künstlerisches Werk, das Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik, Gedichte und Schriften umfasst. Zusammen mit seiner Witwe Irene Grundel betreut die Galerie seit drei Jahren den Nachlass des Schweizer Künstlers.

Wir möchten Sie zudem darauf hinzuweisen, dass die Kunsthalle Bielefeld dem Schweizer Künstler eine Einzelausstellung widmet, die am 19. März 2016 eröffnet.