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Der Künstler Martin Fengel zeigt mit Der Künstler Martin Fengel (*1964, lebt in München) zeigt mit „Puff the magic dragon“ seine erste Einzelausstellung bei Nusser & Baumgart. Die Schau ist thematisch in zwei Teile gegliedert und präsentiert neue Arbeiten. Begleitend zur Ausstellung erscheinen zwei Kataloge. Unter dem Titel „Wachs“ werden Arbeiten gezeigt, mit denen Fengel 2011 begann. In der Serie beschäftigt sich der Künstler mit dem Material Wachs und untersucht die verschiedenen Bezüge, die dazu bestehen .... . Begleitend zur Ausstellung erscheinen zwei Kataloge.

Unter dem Titel „WACHS“ werden neue Arbeiten gezeigt, mit denen Fengel 2011 begann. In der Serie beschäftigt sich der Künstler mit dem Material Wachs und untersucht die verschiedenen Bezüge, die dazu bestehen. Einerseits stellen die Arbeiten eine Allegorie auf die Hippie-Kultur der 1960er-Jahre dar, als Kerzen in Kreisen der spirituellesoterischen Szene weit verbreitete Requisiten waren. In schon fast tranceartigen Kulten, bei denen die Kerze immer wieder beträufelt wird, wird das Wachs zu einem Symbol für die Zeit, der man beim Fließen zusehen kann. Andererseits stellt Fengel aber auch einen Querverweis zu der fast zeitgleichen Wiederentdeckung von Wachs in der US-amerikanischen Pop Art her, die Technik erlebt durch Künstler wie Jasper Johns in den 1950er-Jahren ein Revival. Auch der Bezug zu den damals revolutionären drip paintings ist deutlich: Der Künstler denkt das drip painting weiter zur drip sculpture. Die abstrakten Formen entstehen nicht durch das bewusste Eingreifen des Künstlers, sondern alleine durch den Übergang in die verschiedenen Aggregatzustände. Diese temporäre Veränderbarkeit ist ein wichtiger Aspekt: So entstehen in jeder Phase des Schaffensprozesses unabhängige Kunstwerke und unter den vielen Schichten bestehen weiterhin die Skulpturen aus früheren Phasen. Indem er in der Ausstellung nur die Abbilder der Skulpturen zeigt, stellt Fengel das Element der steten Veränderung dem Medium der Fotografie entgegen. Die für die Skulpturen so charakteristische temporäre Veränderbarkeit spielt für die Fotografien keine Rolle mehr. Die verschiedenen Phasen werden dauerhaft auf der Fotoarbeit festgehalten und die unter den Schichten verborgenen Werke für den Betrachter sichtbar gemacht. Gleichzeitig betont diese Vorgehensweise die Vergänglichkeit der während des Schaffensprozesses entstandenen Wachsskulpturen: Sie existieren nur noch in den Bildern.

Die Geschichte, die Martin Fengel im anderen Teil der Ausstellung erzählt, spielt abseits der Zivilisation und dreht sich um die Machenschaften einer skurrilen Sektengemeinschaft. Die gezeigten Motive verbindet das Seltsame, das Bizarre. Die Arbeiten stellen eine Behauptung auf, die in einem zugehörigen Text des Autors Georg M. Oswald belegt wird. Zwar ist auch hier der Bezug zur Hippie-Kultur deutlich, aber auch Horror- und Fanstasy-Comics der 50er-Jahre, wie etwa das Werk von H.P. Lovecraft, waren Inspirationsquelle. Die Fotografien zeigen in der Realität vorgefundene Motive, die vom Künstler zu einer hypothetischen Szenerie versammelt werden. Neben den Fotoarbeiten sollen auch Plakate und Cannabisgeruch das Szenarium genauer bestimmen.

Neben seiner Ausstellung in der Galerie, sind weitere Arbeiten des Künstlers in der VILLA STUCK zu sehen. Zum Anlass des 20-jährigen Jubiläums, wurde Martin Fengel eingeladen, das Ausstellungshaus über das Jahr hinweg zu begleiten. Jede Woche hängt Fengel im Eingangsbereich eine neue Fotoarbeit auf. Unter dem Titel „Wachs“ soll sich die Installation bis zum Ende des Jahres stetig erweitern und den Raum neu gestalten. Zudem wird es über das Jahr verteilt vier musikalische Veranstaltungen geben, in denen Fengel einen Bogen zwischen Jazz, Klassik, Folklore und Disco spannt.

Dana Weschke