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Martin Liebscher widmet sich dem Ablichten von UFOs, dem filmischen Belichten von Breit- wandfotos und den Familienbildern. Zu sehen ist die Familie Liebscher, das heißt Martin Liebscher an unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Situationen, Funktionen und Handlungen. So ist er etwa Musiker aller Instrumente des Orchesters, Dirigent, anstürmender und weggehender, aufmerk- samer und schläfriger Zuhörer, Enthusiast, Claquer, Störenfried und Kritikaster in der Philharmonie zu Berlin. Die einzelnen Gesten und Haltungen werden jeweils mit dem Fotoapparat aufgenommen, sind also dokumentarisch, werden aber nach und nach mit Hilfe des Computers zu einem Gesamtbild komponiert, wobei auch die abgelichteten Orte und Architekturen der Komposition angepasst, gedehnt, gespiegelt oder multipliziert werden. Realistisches wird zur Bildrealität, in der Martin Liebscher agiert, jedoch weder eine Hauptfigur noch Nebenhandlungen einnimmt, weder Beginn noch Ende hervorhebt. Der Lauf von Zeit wird zu einem Bild komprimiert, in dem es jedoch kein Nacheinander von Handlungen gibt. Alles geschieht auf einen Blick. Jeder einzelne Part ist definiert, sein zeitlicher Zusammenhang jedoch ungewiss. So ist es an dem Betrachter, den Versuch zu unternehmen, sich auf einzelne Charaktere zu konzentrieren oder Vorgänge zu identifizieren, zu sortieren und gedanklich in Bewegung zu setzen, um das Bild zu animieren.

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Martin Liebscher