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Sein Hero ist Martin Meiser selber. Der Künstler hat sich einen Charakter geschaffen, den er selbst verkörpert. einen Biedermann, Sonderling und Einzelgänger. Im weissen Unterhemd, mit verbeulter Jogginghose und Schirmmütze, sitzt er auf einem Stuhl mit hoher Lehne und sinniert auf einen Staubwedel. Wir treffen ihn auf Gemälden und in Skulpturen. Eine Büste in Lebensgrösse zeigt ihn mit Papiertröte im Mund. In neuen Videoarbeiten erleben wir Meiser in erbärmlichen Situationen die er mit stoischer Gelassenheit erträgt. Das macht den Charme aus. Dieser Typ resigniert nie. Wenn er von der langen Leiter rutscht, versucht er den Aufstieg immer wieder aufs Neue. Er erträgt selbst heftige Regenschauer, während der Sturm ihm unentwegt Herbstblätter ins Gesicht peitscht. In einem Park füttert er im langen Trenchcoat liebevoll die Enten und landet am Ende selbst im Teich.

In seinen Stilleben erzählt er traurig schöne Geschichten von kleinen Dingen: Eine Peitschenlampe in der Abenddämmerung neben einem zerbeulten Absperrgitter. Ein Kundenstopper, lädt einsam in ein Nachtlokal ein. Eine goldene Pappkrone zeigt sich heiter mit ein paar Papierschlangen, Eine Bierflasche auf einem Hängebord mit einer Blumengirlande um den Hals. Ein Hackenporsche „parkt“ neben einer Notrufsäule.

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Martin Meiser
"Ritt durchs Oberstübchen"
Malerei, Skulptur, Video
Kurator: Giulia Follina