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Martin Pfeifle „ZOK“
24.03.2018 – 17.06.2018
Eröffnung am Freitag, den 23. März 2018, 19:00 Uhr

ZOK, das bedeutet Zylinder, Oktogon, Kubus und referiert auf den Architekten Kleihues, der die Galerie Stadt Sindelfingen entworfen hat. Martin Pfeifle setzt sich in seiner Einzelpräsentation mit dem Sindelfinger Museum und seiner Architektur auseinander. Das klassizistische Gebäude wurde 1845 zunächst als Rathaus errichtet, war dann Feuerwehrhaus und Polizeiwache, bis die Stadt in den 1980er Jahren beschloss, am zentral gelegenen Marktplatz ein Museum für zeitgenössische Kunst zu errichten.

Unter Verwendung fragiler Industrieprodukte wie Folie, Pappe, Styropor und Rigips oder auch den vorhandenen Strukturen schafft Pfeifle im Sindelfinger Museum begehbare Installationen, bei denen die Architektur in das Spiel des Künstlers einbezogen wird. Das Oktogon, fast das wichtigste Element im Kleihues-Bau, wird mit Pfeifles erster Videoarbeit überhaupt zu einem Perpetuum mobile. Beim Rennradfahren auf Mallorca hat der Künstler den Asphalt gefilmt. Dieses monotone Bild wird nur durch die unterschiedlichen Tempi der Berg- und Talfahrten, Kurven, kurzum des Straßenverlaufs insgesamt als bewegtes Element wahrgenommen. Dieser Film läuft in unterschiedlichen Sequenzen großflächig auf allen Wänden des Oktogons, so dass sich die Besucher inmitten der Installationen, der verschiedenen Geschwindigkeiten und Gegebenheiten befinden.

Eine zweite Arbeit, „Rexx“, ist im Gegensatz zu den meist farbenfrohen Installationen Pfeifles tief dunkel. Eine raumhohe, organisch wirkende, konkave, schwarze Wand spannt sich über drei Ausstellungsräume hinweg, verbindet diese und geht sogar durch die Decke, um sich dann gespiegelt im zweiten Obergeschoss fortzusetzen.

Martin Pfeifle (*1975 in Stuttgart, lebt und arbeitet in Düsseldorf) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Als Meisterschüler von Hubert Kiecol schloss er 2004 das Studium ab und erhielt seitdem zahlreiche Preise und Stipendien, darunter 2010 das Arbeitsstipendium der Villa Romana. Seine Projekte und Arbeiten wurden vielfach international und institutionell präsentiert, z.B. im Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen, im Vasarely Múzeum Budapest, im Kunstmuseum Celle, im Leopold- Hoesch-Museum, Düren, in der Kunsthalle Nürnberg und im Kunst Meran. Zusätzlich verwirklicht er zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum.

Die Ausstellung wird mit freundlicher Unterstützung von Alfred Ritter GmbH & Co. KG und Wohnstätten Sindelfingen GmbH realisiert.

Von Mai – September 2018
Im Sindelfinger Freibad setzt sich die Ausstellung in den Sommermonaten fort. Martin Pfeifle entwickelt, angelehnt an die terrassenartige Freitreppe, die auf die Parkfläche des weitläufigen Freibadgeländes führt, großflächige gefaltete Elemente. Die einzelnen Elemente bestehen aus einer normierten DIN Fläche, die schwarz-weiß gestreift ist. Durch die Faltung dieser Elemente entstehen mittels dieses Prinzips immer neue Formen und Flächen. Die Flächen sind begehbar. Man kann sich auf ihnen sonnen, auf ihnen spielen oder sich einfach nur an dem Kunstwerk erfreuen, während man seine Zeit im Freibad verbringt. Mit der Ausstellung im Freibad erweitert die Galerie ihren Raum. Nicht die Besucherinnen und Besucher müssen ins Museum, sondern die Ausstellung findet dort statt, wo sich viele Menschen in ihrer Freizeit sowieso aufhalten. Das Prinzip ist einfach: Das Museum ist vor Ort bei den Menschen und die Kunst für jedermann greifbar.