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Am 7. September 2004 feiert Mary Bauermeister ihren 70. Geburtstag im Museum Ludwig. Zu diesem Anlass erhält das Museum dank der Unterstützung der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig e.V. und der Förderung durch die Stadtsparkasse Köln die mehrteilige Wandarbeit „Needless needles“ von 1963. Der dadaistisch poetische Titel des aus riesigen Holznadeln und einer hinterleuchteten Stoffarbeit bestehenden Kunstwerks ist sowohl stofflich als auch thematisch der harten und prosaischen Näharbeit der Frauen gewidmet.

Einige ausgewählte Leihgaben aus dem Atelier der Künstlerin werden die geschenkte Assemblage für den Zeitraum vom 8. September bis 7. November 2004 zu einer kleinen Ausstellung erweitern. Diese wird in einem der Sammlungsräume des Nouveau Réalisme und Fluxus die ideele Verbindung der Arbeit Mary Bauermeisters zu diesen Kunstrichtungen aufzeigen. Präsentiert werden Objekte („Juke Box“), eine große Glasarbeit („VIP“), ein „Pünktchenbild“ sowie eine von der Künstlerin mit poetischen Werken persönlich gestaltete Vitrine. Im selben Raum wird ein Film (als DVD) von Wibke von Bonin über Mary Bauermeisters Schaffen berichten. Rechtzeitig zum 70. Geburtstag gibt die Galerie Schüppenhauer, Köln, einen Jubiläumskatalog mit Beiträgen und Grußworten von Nam June Paik, Christo, Tom Messer u.a. heraus.

Viele Jahre über hielt im Museum Ludwig, Köln, vor allem der koreanische Künstler Nam June Paik die Erinnerung an Mary Bauermeister wach. Denn über die 185 Monitore seiner monumentalen Video-Installation „Brandenburger Tor“ aus dem Jahre 1992, von Peter und Irene Ludwig für das Museum Ludwig in Köln erworben, flackern in regelmäßiger Wiederkehr Name und farbige Porträtbilder der Künstlerin.

Mary Bauermeister wurde 1934 in Frankfurt am Main geboren und studierte u.a. an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. In ihrem Kölner Atelier initiierte sie um 1960 eine künstlerische Bewegung, die wenig später FLUXUS genannt wurde. Avantgardistische Dichter, Komponisten und bildende Künstler wie Hans G. Helms, John Cage, Christo, Wolf Vostell, George Brecht und Nam June Paik veranstalteten damals auf ihre Einladung hin unkonventionelle Konzerte, Lesungen und Aktionen. Mary Bauermeisters „Prä-Fluxus“-Aktivitäten trugen erheblich zur Entwicklung der modernen Kölner Kunstszene bei.

1962 siedelte die Künstlerin nach New York über, angezogen durch die vitale Pop Art. Im Künstlerkreis von Pop, Nouveau Réalisme und Fluxus pflegte sie Freundschaften zu Robert Rauschenberg, Jasper Johns, Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely. In New York feierte Bauermeister beachtliche künstlerische Erfolge. Seit 1964 stellte sie dort regelmäßig in der Galeria Bonino aus. 1967 heiratet sie den Komponisten Karlheinz Stockhausen mit dem sie zwei Kinder hat. Ende der 70er Jahre kehrte Mary Bauermeister nach Deutschland zurück und begann sich mit Grenzwissenschaften zu beschäftigen, wie z.B. der Geomantie, der Wissenschaft über energetische Strukturen der Erde. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse nutzt sie für die Planung ihrer Gärten, die sie für öffentliche und private Auftraggeber weltweit ausführt. Heute lebt sie in Rösrath bei Köln.

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Mary Bauermeister
Ehrung zum 70. Geburtstag von Mary Bauermeister im Museum Ludwig