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26. Oktober 2007 bis 5. Januar 2008 Vernissage Donnerstag, 25. Oktober 2007, ab 19 Uhr

Die Galerie Adler stellt in ihren Räumen in Frankfurt am Main ab dem 25. Oktober 2007 die junge US-amerikanische Künstlerin Mary Mattingly (* 1978, Rockville, Connecticut ) vor. Unter dem Ausstellungstitel FRONTIER werden Mattingly’s Arbeiten erstmals in Deutschland gezeigt.

“Ich denke über Technologie nach”, sagt Mary Mattingly, “… mit der sich exponentiell ausdehnenden Technologie werden wir zu einem Punkt kommen, an dem wir zu Wanderern in unserer eigenen Welt werden, Teile einer simulierten Gesellschaft“. Diese Einstellung ist der Ausgangspunkt für die Foto-, Video- und Objektarbeiten Mary Mattinglys, doch sie bleibt nicht stehen bei dieser möglicherweise sehr nahen Zukunft. In ihren Arbeiten geht sie einen Weg, der sie in die Zeit nach Industrie und Technologie führt, eine Zeit nach der Apokalypse, nach der Zivilisation, nach fast allem.

Die Figuren, die in dieser Zukunft verstreut sind, besitzen nichts mehr außer dem, was sie am eigenen Leib tragen können. Sie leben in verlassenen Landschaften, die hin und wieder den Blick freigeben auf einen aufgegebenen Ölförderturm, einen halb verschütteten rostigen Papierkorb, einen unwahr-scheinlichen Supermarkt auf einem Fleck, der jetzt, nach der großen Flut, eine weit entfernte Insel ist - Zeugen eines technologischen Zeitalters, das, von sich selbst überrannt, schon lange zurück liegt.

Mary Mattingly schaut auf eine ferne Zukunft, die jedoch aufreibend glaubhaft das Ende menschlicher Sorglosigkeit illustriert. Nach dem Fall der Zivilisation zieht eine Generation von Nomaden durch die Landschaften eines ertrinkenden Eden. Diese „Navigatoren“, wie sie sie nennt, beschäftigen sich damit, adaptierende Technologie herzustellen und zu benutzen. Kreativität ist der einzig mögliche Überlebensmechanismus, während der Zwang zur Autonomie diese neue Art Mensch von seinesgleichen trennt, ihn isoliert zurücklässt, mit nicht als seinem eigenen Überleben beschäftigt.

Die Nomaden tragen ihre Häuser auf dem Rücken: “Wearable Homes”, ausgebeulte, hängende Roben voller Taschen, die als mobile Lager für Sicherheitsvorrichtungen, Vitaminpräparate und jede Art von Apparatur dienen. In ihrer Welt wird die neue Vergänglichkeit nicht zu einem Dystopia führen, sondern die Menschen mit dem „Neuen Weg“ oder der Kirche des Konsumenten, zusammenbringen - einer Religion, der online beigetreten werden kann, um vor der Isolation als Navigator zu fliehen und, wie es in einem der Gebete heißt, „die Lücke in der leeren Kultur zu schließen“.

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Mary Mattingly
FRONTIER
Fotografie, Video, Installation