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Ich freue mich, das neue Jahr in meiner Galerie mit der 3. Ausstellung von Matthias Reinhold zu beginnen. In dieser Ausstellung setzt er das 2007 begonnene Zeichnungsprojekt „Ikonolog“ fort, wobei er von dem Strukturprinzip eines Weblog ausgeht, einer assoziativen Endloskette aus Bildern.

Inzwischen ist ein umfangreiches Bildarchiv entstanden. „Die gleichformatigen Zeichnungen sind das Inventar, aus dem er immer wieder andere und neue Kombinationen von Bildern und Begriffen schafft. Er stellt einzelne Blätter zu Gruppen zusammen und gesellt diesen mitunter großformatige, überblicksartige Panoramen zu. Immer jedoch sind solche Kombinationen variabel. Der Künstler trifft zwar eine Vorauswahl, doch ist diese keineswegs endgültig festgeschrieben.

Seine Verknüpfungen folgen einer subjektiven, keiner rationalen oder gar wissenschaftlichen Ordnung, wenn man auch bestimmte Assoziationsspuren oder Leitmotive nachvollziehen kann. So öffnen sich hier kleine Weltausschnitte, die jedoch weniger Welt abbilden wollen, als Erkenntnis- und Vermittlungsvorgänge. Reinhold folgt dem menschlichen Vermögen, sich die Welt mithilfe von sprachlichen Begriffen und von Bildern zu erschließen und zu erklären. Bild („eikon“) und Wort („logos“) stehen dabei in einem fortwährenden Spannungsverhältnis ......... Es sind dies, zeichnerisch wie konzeptuell , dicht gedrängte Modelle Welt zu denken.“ (Astrid Mania in: „Compilation., IV , Kunsthalle Düsseldorf, 2009, S. 95-97)

Neben diesen zeichnerischen Modellwelten bringt er mit dem Titel der Ausstellung eine existentielle Problematik ins Spiel, die auf die Entscheidung zwischen fremd- und selbstbestimmter Arbeit hinweist. Gleichzeitig steht die Schultafel und die ebenfalls auf die Wand gezeichnete illusionistische Darstellung eines Klassenzimmers für die aller Wissensbildung zugrunde liegende Institution.

In diesen Spannungsfeldern zwischen Angeboten zur Erkenntnisvermittlung und existentieller Fragestellung changieren die in dieser Ausstellung präsentierten Arbeiten von Matthias Reinhold. Mit seiner großen Zeichnung „Mnemosyme“ verweist er dabei auf das Bildarchiv des Begründers der Ikonologie, Aby Warburg, das ihn zu seiner Arbeitsweise inspiriert hat. (Astrid Mania in: „Compilation., IV , Kunsthalle Düsseldorf, 2009, S. 95-97)

(Ursula Walbröl)

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Matthias Reinhold
Ich sichere meine Existenz