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Das facettenreiche Werk von Max Beckmann (1884–1950) wurde vielfach erforscht und ausgestellt. Das Interesse lag dabei meist auf seinen Figurenbildern, Selbstporträts, mythologischen Werken oder Landschaften. Den faszinierenden Stillleben Beckmanns widmet nun die Hamburger Kunsthalle erstmalig eine umfassende Ausstellung – bisher hat es eine solche Schau weder in Deutschland noch im Ausland gegeben.

Das Stillleben ist in allen Schaffensphasen Beckmanns präsent: von den frühesten Gemälden über die Kriegsjahre, die Frankfurter Zeit, die Amsterdamer Emigration bis zu den letzten Jahren in den USA. In seinen Kompositionen mit verblühenden Blumen und erloschenen Kerzen setzt Beckmann die unmittelbare Gegenwart des Lebens in ein Spannungsverhältnis mit seiner Vergänglichkeit. Mit der Darstellung von Früchten, Muscheln oder Meerestieren feiert er aber auch die Welt in ihrem üppigen Reichtum an Farbe und Form, Material und Stofflichkeit. Zugleich wirken die Werke nicht spontan gestaltet, sondern wie durchdachte Bühnenbilder. Gerade in seinen Stillleben formt Beckmann das für ihn typische arrangierte und komplexe Bildgefüge aus. Indem er immer wieder Landschaften, weibliche Akte oder Selbstporträts in seine Stillleben integriert, eröffnet er aufregende Grenzbereiche zu anderen Gattungen und spielt virtuos mit unterschiedlichen Ebenen von Wirklichkeit.

Die Ausstellung, die von zwei wichtigen Werken im Bestand der Hamburger Kunsthalle ausgeht, wird rund 80 Gemälde und einige Aquarelle aus den Jahren 1906 bis 1949 versammeln. Bedeutende, auch selten gezeigte Werke aus privaten und öffentlichen Sammlungen Europas, der Schweiz und der USA veranschaulichen die eindrucksvolle Vielfalt des Themas.

Zu den Leihgebern gehören unter anderem: Museum Frieder Burda, Baden-Baden; The Baltimore Museum of Art; The Museum of Fine Arts Boston; Museum der bildenden Künste Leipzig; University of Minnesota/Frederick R. Weisman Art Museum, Minneapolis; Pinakothek der Moderne, München; Saint Louis Art Museum; Staatsgalerie Stuttgart; Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington DC.

Die Ausstellung wird ausschließlich in der Hamburger Kunsthalle zu sehen sein.

Kuratorin: Dr. Karin Schick