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2008 wird der 100. Geburtstag von Max Bill gefeiert. 1908 in Winterthur geboren, wurde Max Bill 1926 Student am Bauhaus in Dessau und begann in den dreissiger Jahren eine Karriere, die ihn im Sinne seiner Ausbildung zu einem homo universalis werden liess. Nicht nur als Maler und Bildhauer, sondern ebenso als Architekt, Typograph, Produktdesigner, Lehrer und Publizist trug er bis zu seinem Tod im Jahr 1994 Wesentliches zum kulturellen Leben des 20. Jahrhunderts bei und fand damit internationale Anerkennung.

Max Bills Schaffen wird in zwei Ausstellungen dargestellt. Während das Kunstmuseum Winterthur eine Retrospektive der Gemälde und Plastiken zeigt, widmet sich das benachbarte Gewerbemuseum dem Gestalter Bill. Durch verschiedene Veranstaltungen innerhalb und ausserhalb der beiden Museen werden diese Präsentationen ergänzt.

Kunstmuseum Winterthur 1936 formulierte Max Bill die «konkrete kunst»: Kunstwerke wollte er schaffen, die «auf grund ihrer ureigenen mittel und gesetzmässigkeiten – ohne äusserliche anlehnung an naturerscheinungen oder deren transformierung, also nicht durch abstraktion – entstanden sind». Konsequent verwirklichte er diese Vorstellung in Skulpturen und Gemälden, mit denen er nach dem Weltkrieg zu den führenden Künstlern seiner Generation zählte. Seine prägnanten elementaren Erfindungen – etwa die Plastik kontinuität – antworteten auf die grossen Leistungen der klassischen Moderne und übten auf jüngere Künstler eine starke Wirkung aus. Während die offizielle Schweiz seinem Werk zunächst zurückhaltend begegnete, war Bill bald weltweit präsent – früh schon in Südamerika, aber auch in Europa und Nordamerika. Zu Lebzeiten Max Bills waren seine, stets von ihm selbst konzipierten Ausstellungen fast ausschliesslich aus dem Atelier bestückt. Erstmals treffen in dieser Retrospektive Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen mit Werken aus dem Nachlass zusammen, um die Grundzüge von Bills bildnerischem und plastischem Schaffen zu veranschaulichen.

Gewerbemuseum Das Gewerbemuseum Winterthur zeigt den Gestalter Max Bill, der verschiedene Gebiete mit höchst eigenständigen und immer wieder bahnbrechenden Beiträgen bereichert hat. Als Architekt und Ausstellungsgestalter, als Plakatgraphiker, Buchgestalter und Buchautor, als Typograph, als Entwerfer von Möbeln und von Industrieprodukten und nicht zuletzt als Erzieher griff Bill stets in seine Zeit ein, veränderte den Lauf der Dinge und hinterliess Spuren von internationalem Rang im Denken wie im praktischen Tun. Die einzigartige Vielfalt der Betätigungsfelder ist das eine; das andere ist die Konsistenz der Anschauungen innerhalb dieser Vielseitigkeit. Bill verstand beide Seiten auf einzigartige Weise, in seinen Interessen organisch und ohne vorgefasste Ideologie, zu überbrücken. Die Ausstellung umfasst Arbeiten aus sechs Jahrzehnten und zeichnet den Weg dieses erfindungsreichen Denkers, Entwerfers und Gestalters nach, dessen Arbeiten eine erstaunliche Frische behalten haben.

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Max Bill: Zum 100. Geburtstag
Retrospektive