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Zeitgleich zur Eröffnung des Max Ernst Museums in Brühl veranstaltet die Galerie Boisserée eine umfassende Einzelausstellung des 1891 in Brühl geborenen Künstlers, der zu den Gründern und führenden Malern der Pariser Surrealistengruppe zählt. Neben Malerei und Zeichnungen, Collagen sowie Skulpturen und Multiples beinhaltet die Ausstellung vornehmlich eine umfangreiche Sammlung von über 80 Exponaten aus dem graphischen Œuvre, die nach intensiver Sammeltätigkeit von der Galerie nun zum Kauf angeboten werden. Ebenso findet der Besucher mit Radierungen illustrierte Bücher, darunter das Buch "Galapagos" von Antonin Artaud, sowie ein Hauptwerk der bibliophilen Buchkunst mit 34 Radierungen von Max Ernst, welches unter dem Titel "Maximiliana ou L'Exercise illégal de l'Astronomie" im Jahr 1964 in einer Auflage von nur 75 Exemplaren erschienen ist.

Abgerundet wird diese Präsentation durch eine kleine und reizvolle Sammlung von Fotos des 1997 verstorbenen Irischen Fotographen Edward Quinn, die den Künstler bei der Arbeit oder im Garten mit Dorothea Tanning zeigen und Eindrücke seiner Ateliers vermitteln.

Max Ernst war in den unterschiedlichen Gattungen Malerei, Zeichnung, Graphik und Skulptur tätig. Seine Vielseitigkeit und sein Erfindungsreichtum zeigen sich auch in der Vielzahl der technischen Mittel, mit denen er in jedem dieser Bereiche experimentierte. Besonders in seinem graphischen Œuvre fällt auf, dass er die Radierungen gerne nachträglich überarbeitete, indem er z.B. Collageelemente einklebte oder sie mit Kreide oder Aquarellfarben kolorierte. Radierungen eines Motives druckte er in verschiedenen Farbvarianten. Neben Zustandsdrucken sind in der Ausstellung mehrere Beispiele solcher Farbvarianten ein und derselben Radierung zu sehen. Besonders hervorzuheben ist ein Guss der 1974 entstanden Bronzeplastik "L'oiseau Janus", eine Zeichnung mit Collage aus dem Jahr 1950, die als Illustrationsvorlage zu einem Buch entstand und eine farbige Tuschezeichnung aus dem Jahre 1964, die ein abstrahiertes Vogelpaar darstellt. Ebenso drei Collagen, darunter die 1970 entstandene Arbeit "Jeune fille changée en locomotive", sowie ein kleines Ölbild aus dem Jahre 1964 mit dem Titel "Opus Dei". Im graphischen Bereich sei auf eine komplette Suite der 8 farbigen Radierungen zu "Oiseaux en péril" hingewiesen, die Max Ernst ein Jahr vor seinem Tod als Illustrationen zu Gedichten seiner letzten Frau Dorothea Tanning kreierte.

In dieser Ausstellung, die am Freitag, den 2. September durch Herrn Dr. Jürgen Pech vom Max Ernst Museum in Brühl eröffnet wird, stellt die Galerie Boisserée eine der umfangreichsten und qualitativ hochwertigsten Sammlungen von Max Ernst-Graphik vor, die in letzter Zeit im internationalen Kunsthandel angeboten worden sind.

Zur Ausstellung erscheint ein 144 Seiten umfassender Katalog mit über 160 farbigen Abbildungen und einem Vorwort von Jürgen Pech.

Pressetext

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Max Ernst
Malerei, Graphik, Skulpturen und Multiples
sowie Fotos des Künstlers Max Ernst von Edward Quinn (1920 - 1997)