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Max Liebermann wurde am 20. Juli 1847 als Sohn eines Fabrikanten und Großkaufmanns in Berlin geboren. Als Neunzehnjähriger beschloss er, Malerei zu studieren, zunächst in Weimar (1868-1873), dann in Frankreich im Rahmen ausgedehnter Reisen nach Paris und Barbizon zwischen 1873 und 1878. Hier galt seine Liebe vor allem Gustave Courbet und Jean-François Millet. Sein darauf folgender Aufenthalt in München (1878-1884) sollte von großer künstlerischer Bedeutung sein. Längere Reisen führten ihn auch nach Holland (1876 und 1877), das ihm schließlich über 40 Jahre hinweg zur alljährlich besuchten 'Malheimat' werden sollte. Hier studierte der vermögende Erbe das Leben der einfachen Leute.

Seine Darstellungen der Weber, Bauern und Netzflickerinnen, die einfachen Szenen aus den Waisen- und Altmännerhäusern, Bürgerschulen und des Straßenalltags wurden wegen ihrer unpathetischen Schlichtheit in Auffassung und Darstellung von den Zeitgenossen teils gerühmt, teils aus eben diesen Gründen heftig abgelehnt. 'Apostel der Hässlichkeit' war nur einer der Titel, die ihm in jenen Jahren insbesondere die akademische Fraktion verlieh. Doch statt sozialer Anklage suchte Liebermann unverstellte Natürlichkeit und fand die Poesie des einfachen Lebens.

Mit seinem Schaffen der Jahre 1900 bis 1918 wurde er zum bekanntesten Vertreter des deutschen Impressionismus. 1909 erwarb Liebermann eines der letzten unbebauten Wassergrundstücke am Großen Wannsee, um sich eine großzügige Villa errichten zu lassen. Sein besonderes Augenmerk galt der Gestaltung des großen Gartens. Er legte Blumenterrassen, Rosenhöfe und Rondelle an, die als Hintergrund für seine Genrebilder dienten.Als Präsident der Preußischen Akademie der Künste hatte er ab 1920 großen Einfluss auf die Kulturpolitik jener Jahre. Um der drohenden Entlassung durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen, legte Liebermann 1933 das Ehrenpräsidium der Preußischen Akademie der Künste nieder und erklärte seinen Austritt. Der einst gefeierte Künstler wurde gesellschaftlich geächtet.

Am 8. Februar 1935 verstarb er im Alter von 88 Jahren in Berlin.Das Von der Heydt-Museum Wuppertal zeigt rund 80 Gemälde und Papierarbeiten aus privaten und öffentlichen Sammlungen. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erhältlich. Pressetext

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Max Liebermann - Poesie des einfachen Lebens
und 80 Gemälde und Papierarbeiten aus privaten und öffentlichen Sammlungen