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Die Ausstellung „Max Scheler: Von Konrad A. bis Jackie O.“ zeigt mit rund 140 Exponaten vom 11. September bis zum 15. November im Haus der Photographie den ersten großen Querschnitt aus dem Werk des bedeutenden Fotojournalisten. Max Scheler (* 1928 in Köln, † 2003 in Hamburg) war international bekannter Fotograf der Nachkriegszeit, Junior Mitglied der Agentur Magnum und ab 1959 einer der großen Bildermacher des “Sterns”. Mit Ende seines fotografischen Schaffens gründete er 1975 mit Rolf Gillhausen die Zeitschrift “Geo”.

Als Schüler von Herbert List beginnt Scheler sein Schaffen im Deutschland des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre. Politische Reportagearbeit bringt ihn zur Qemoykrise nach China und Taiwan und in den 1960er Jahren zur Kulturrevolution Mao Zedongs. Die USA bereist Scheler in den 1950er und 1960er Jahren mehrfach und berichtet für die "Münchner Illustrierte" und "Stern" von Land, Leuten und politischem Leben.

Schelers Hauptthema ist der ‚human interest‘, die menschlichen Verhaltensweisen, Freude und Trauer, Begeisterung und Verzweiflung. Bei der Wahl seiner Themen zeigt er sein Verlangen, Chronist bedeutender Ereignisse zu sein. Menschen unterschiedlichster Kulturkreise beobachtet er im Alltag, in Krisen- und Kriegszeiten, bei sozialen Problemen und Festlichkeiten. So entstehen Menschenbilder voller emotionaler Dichte, in ausführlichen Berichten, manchmal in mehreren Folgen.

Komisch und skurril, dann wieder ernst und dramatisch, mal dokumentierend und mal kommentierend, zeigen Schelers vielschichtige Bilder historische Ereignisse und Persönlichkeiten, aber auch alltägliche Momente der Welt, in der wir leben.

Die ausgestellten Werke lassen sich in drei Schauplätze unterteilen: Deutschland, China und USA. Während die Fotografien aus Deutschland das Wirtschaftswunder, den politischen Aufbruch der Bundesrepublik und die Teilung Deutschlands kommentieren, berichten die Bilder aus China von Krise, ideologischem Umbruch und kultureller Fremde. Die USA begegnet uns in den Arbeiten von Max Scheler als vielschichtiges und widersprüchliches Phänomen: hoch entwickelt und dennoch provinziell; demokratisch-fortschrittlich und dennoch rassistisch und ungerecht. Bilder der Vereinigten Staaten, die auch über Zerrissenheit einer großen Nation berichten.

Die Ausstellung wird im Frühjahr 2010 im Münchner Stadtmuseum/Sammmlung Fotografie zu sehen sein. Weitere Stationen sind in Planung.

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Max Scheler
Von Konrad A. bis Jackie O.
Fotografien aus Deutschland, China, USA