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Max Schwimmer wird 1895 als Sohn eines Buchbinders in Leipzig geboren und arbeitet nach der Ausbildung am Lehrerseminar zunächst als Hilfslehrer und Vikar im Erzgebirge. In seiner freien Zeit zeichnet er viel. Bereits 1917 unterhält der Autodidakt ein eigenes Atelier in Leipzig und beteiligt sich gemeinsam mit Künstlern wie Rüdiger Berlit und Will Semm an regionalen Kunstausstellungen. Beispiele seines expressionistischen Frühwerkes sind parallel in der Ausstellung „Rüdiger Berlit und der Expressionismus in Leipzig“ (bis 5. April 2010) zu sehen. Max Schwimmer wendet sich der politischen Linken zu und ist als Autor und Illustrator für die Zeitschriften

„Die Aktion“ und „Der Drache“ tätig. 1924 beginnt seine freie Mitarbeit als Pressezeichner und Rezensent bei der Leipziger Volkszeitung, die er bis 1933 ausübt. Auf Anregung von Hans Purrmann reist Schwimmer nach Italien und Frankreich und widmet sich der impressionistischen Malerei.

1933 wird Max Schwimmer aus dem Schuldienst entlassen. Im gleichen Jahr trennt er sich von seiner ersten Frau, der Künstlerin Eva Schwimmer, geb. Goetze (1901–1986). Ab Mitte der 1930er Jahre gelingt es ihm, wieder zu veröffentlichen. Es beginnt eine umfangreiche Illustrationstätigkeit vor allem für Leipziger Verlage, in deren Verlauf bis 1944 über 25 Titel erscheinen. 1936 lernt er seine künftige zweite Ehefrau, die um zwanzig Jahre jüngere Ilse „Ilske“ Naumann (1915–1969) kennen, die ihm bis zu seinem Lebensende wichtigste Muse sein wird.

Nach kurzem Wehrdienst und Aufenthalt im Gefangenenlager tritt Max Schwimmer Ende 1945 in die KPD ein. Im folgenden Jahr erhält der kulturpolitisch engagierte Künstler eine Berufung als Professor und Leiter der Abteilung Graphik an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Schwimmer wird zugleich Prorektor und übernimmt zusätzlich 1947 die Leitung der Leipziger Kunstgewerbeschule. Ab 1948 gerät Schwimmer ins Kreuzfeuer einer aufreibenden Formalismus-Debatte, in deren Folge er 1951 die Leipziger Akademie verlässt. Durch Vermittlung seines alten Freundes Johannes R. Becher geht Schwimmer als Leiter der Abteilung Graphik an die Dresdner Hochschule für Bildende Künste. Max Schwimmer gilt als charismatischer Lehrer. Zu seinen bekanntesten Schülern in Leipzig zählen Bernhard Heisig, Günter Horlbeck und Arnd Schultheiß. In Dresden wirkt er prägend auf eine Grafikergeneration um Dieter Goltzsche, Max Uhlig, Claus Weidensdorfer und Werner Wittig.

Einen ersten großen Nachkriegserfolg kann Max Schwimmer mit seinen Illustrationen zu Goethes „Tagebuch“ verzeichnen (1947). Rasch folgen Goethes „Römische Elegien“, die Tucholsky-Werke „Schloß Rheinsberg“ und „Pyrenäenbuch“ (1948), Balzacs „Base Lisbeth“ (1951) und Illustrationen zu zeitgenössischen Werken. Bis 1959 entstehen annähernd 100 von seiner Hand illustrierte und zum Teil vollständig gestaltete Bücher. Das mitunter ausschweifende Leben und der kräftezehrende Wechsel zwischen den Wirkungsorten Leipzig, Dresden und Berlin (als Mitglied der Akademie der Künste) setzen dem Künstler gesundheitlich zu. Nach zahlreichen Kur- und Krankenhausaufenthalten stirbt Max Schwimmer 1960 in Leipzig.

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"... die Arbeit ist Wollust und holde Qual."
Max Schwimmer zum 50. Todestag

künstler:
Max Schwimmer