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Kopf, Figur, Landschaft: auf diesem Terrain verfeinerte Max Uhlig über Jahrzehnte das für ihn charakteristische Geflecht aus diagonalen Linien, die das Motiv nicht abbilden, sondern als künstliche Konstruktion erst neu erschaffen. Mit ihren ebenso kraftvollen wie zart auslaufenden Farbschwüngen vereinen seine Bilder kompositorische Konsequenz mit lyrischer Farbigkeit.

Uhlig dringt mit Röntgenblick tief in den inneren Bau seiner Bildgegenstände. Das führt bei Menschenbildern zu Analysen, die ähnlich schonungslos wie die Bildnisse von Alberto Giacometti ausfallen. Die Kenntlichkeit des Individuums ist Sache der Modulationen eines Liniengerüsts. Das rückt jedes Individuum nahe an den Grundtypus des immer gleichen einsamen Menschen, der im Bild wie sein eigenes Monument erscheint. Was macht den Menschen aus? Da dem Körper als fragilem Konstrukt der Verfall schon eingeschrieben erscheint, kann die Antwort nur heißen: Seele, Wille, Bewusstsein. Uhligs Kunst dringt zum Kern der Existenz und zur Einsicht in das Zeit enthobene Wesen aller Erscheinungen. Uhlig zielt auf Haltbarkeit – wie künstlerische Qualität sie gewährt. ( Dr. Stefan Lüddemann)

Max Uhlig, geboren 1937 in Dresden, studierte an der HfBK Dresden und an der Akademie der Künste Berlin. Seine Preise und Auszeichnungen u. a. : Preis der Sixt British International Printbiennale Bradford (1979), Käthe Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin (1989), Preis der 21. Bienal International de Sáo Paulo, H.-Th.-Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste (1998), Kunstpreis Dresden (2003).

Seine Werke waren u. a. in folgenden renommierten Kunstinstitutionen zu sehen: Schirn Kunsthalle, Frankfurt a. M./ Sprengel-Museum, Hannover / Museum der Bildenden Künste, Leipzig / Kunsthalle Emden / Kupferstichkabinett Dresden / Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück / Kunstverein Düsseldorf / Nationalgalerie Berlin / Bush Reisinger Museum, Cambridge / Sammlung Ludwig, Köln / Seibu Museum, Tokio / Wight Art Museum, Los Angeles / Museum of Modern Art, San Francisco / Musée d´Art Moderne de Ville de Paris.

Dr. Barbara Aust / 8.03.2005 Pressetext

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Max Uhlig - KOPF. FIGUR. LANDSCHAFT