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Historisch bestehen zwischen der Münchener Sezession und dem Künstlerhaus in Wien interessante Beziehungen: Als Gustav Klimt nach München reiste, um bei der Münchner Secession zu studieren, wie die nationale verkrustete Kunstauffassung aufzubrechen wäre, war eine der Folgen die Gründung der Wiener Sezession, dies wiederum in Zusammenhang stehend mit Klimts Austritt aus dem Wiener Künstlerhaus.

Die Münchener Secession mit Sitz im Haus der Kunst widmet sich aktuell ausschließlich überregionalen und internationalen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Sie hat zurzeit 78 Mitglieder in Deutschland, Österreich, Frankreich und Luxemburg, die in verschiedenen künstlerischen Disziplinen arbeiten. Die Ausstellungsprojekte werden von den Mitgliedern der Münchener Secession in unterschiedlicher Zusammensetzung nach ausschließlich künstlerischen Gesichtspunkten bestimmt und an verschiedenen Orten gezeigt.

In ähnlicher Zielsetzung versteht sich das Künstlerhaus, 1868 errichtet und bis heute im Besitz der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs, als Plattform für nationale und internationale Kooperationen in allen Bereichen der aktuellen bildenden Kunst. Beiden Vereinen in Wien und München ist die Intention gemeinsam, als eigenständige, unabhängige KünstlerInnenvereine mit eigener Programmatik für die Kunstschaffenden eine internationale Plattform der Präsentation ihrer Werke zu schaffen.

Die Austauschaustellungen dieser München-Wien MELANGE – die erste fand 2012 in der whiteBOX in München statt – begreifen sich als Schritt zu einer „Internationalen der Kunstschaffenden“ auf europäischer Ebene, als kunstpolitisches Programm, das alle KünstlerInnen auffordert, in diesem Sinne für sich und ihre Anliegen tätig zu werden. Das MELANGE-Projekt will einen Beitrag dazu leisten, die Kräfte der wenigen freien KünstlerInnenvereine international zu bündeln, um den uniformen und verkrusteten Mechanismen des Kunstmarktes die vielfältigen Aktivitäten der ProduzentInnen von Kunst koordiniert entgegenzusetzen. Vielleicht gelingt es auf dem Wege die faktische Ausgrenzung und Unterordnung der KünstlerInnenverbände unter externe Marktgesetze ein wenig in Frage zu stellen, dann wäre Klimt damals nicht umsonst verreist…