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Wir freuen uns, Sie zur dritten Einzelausstellung der Künstlerin Melanie Smith in unserer Galerie einzuladen. Sie wurde 1965 in England geboren und lebt seit 1989 in und bei Mexico City.

Parres ist ein kleiner Ort unweit von Mexico City. Obwohl politisch noch zu dieser Megalopolis gehörend, liegt er verloren zwischen Stadt und Land. Parres ist aber auch nicht mehr Teil der unmittelbar anschliessenden Provinz Morelos, welche bekannt ist für ihre tropische Vegetation und für ihren vulkanischen Ursprung. Parres gehört daher im Grunde nicht zu Mexiko City, hat der Stadt aber viel zu verdanken, da seine Bewohner dort ihren Lebensunterhalt verdienen. Neue Einwohner ziehen nach Parres, nicht der etwas besseren Luft wegen, sondern aufgrund des günstigeren Bodens. Es wird gebaut, viel gebaut, meistens ärmlich und ohne behördliche Bewilligung. Parres ist hässlich, es gibt kein Zentrum stattdessen nur wilde herumstreunende Hunde. Die zugezogene Bevölkerung hat oft keinen Bezug zum Dorf, sie sind zwar ebenfalls gebürtige Mexikaner, kommen aber oft von weit her und aus noch ärmeren Gegenden des Landes. Während der Regenzeit sind die nur schlecht gefestigten Strassen nicht passierbar, eine braune Brühe zieht dann an den einfachen Häusern aus Stein, Holz und Blech vorbei. Einen Gegensatz dazu bilden die schön bemalten Aussenwände der Häuser in Gelb, Rosa oder Grün.

Melanie Smith zeigt neue Arbeiten, sie sind entweder mit Parres betitelt oder beziehen sich darauf. Darunter ist ein Film, gedreht in 35mm, übertragen auf DVD. Man sieht eine hellhäutige Frau draussen im strömenden Regen bei Parres stehen. Sie scheint sich ob des Regens nicht zu stören. Die Protagonistin vermittelt den Eindruck nicht zu wissen wohin sie gehört und sich zu fragen, ob sie dazu gehört respektive ein Teil der mexikanischen Gesellschaft ist. In einem weiteren Raum sind grossformatige Bilder ausgestellt. Sie zeigen Ansichten des (Un-)Ortes Parres, gemalt in der Tradition des Fotorealismus, in Farbe, aber ohne jegliche Spuren menschlichen Lebens.

Pressetext

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Melanie Smith