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Aktuelle Ausstellung in der Galerie M:

memory line - el.doelle und Barbara Schnabel
Vernissage: 07.12.2017 19:00 Uhr
07.12.2017 – 14.01.2018

14. Dezember 2017, 19:00 Uhr Lesung: „Erinnern, Erfinden, Erzählen“ mit der Schriftstellerin Tanja Langer
Öffnungszeiten: Mi – Fr. 11 – 17:00 Uhr, Sa – So. 12 – 16:00 Uhr

Mit der Ausstellung „memory line“ verknüpfen die beiden Künstler el.doelle und Barbara Schnabel Arbeiten aus verschiedenen Werkzyklen zum Thema Erinnerung.

Ausgangspunkt der gemeinsamen Arbeit remember me ist das Thema Erinnerung in der digitalen Gegenwart und die Fragestellung ´was bleibt´ in einem durch Umweltzerstörung und Artensterben geprägten Zeitalter. Für die Umsetzung dieses Projekts als künstlerische Intervention in der ornithologischen Sammlung des Naumann-Museum Köthen erhielten sie 2016 ein Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt. In ihrer Arbeit reagierten die beiden Künstler mit raumspezifischer Installation, Fotografien und Objekten auf die Sammlung des Vogelkundlers Johann Friedrich Naumann (1780-1857), die mit ihrem Bestand von ca. 1.300 Vogelpräparaten einzigartig in Mitteleuropa ist.

In der Galerie „M“ wird ein Teil dieser Stipendiatenausstellung gezeigt und in den Kontext mit neuen Einzel- arbeiten gesetzt: Neben großformatigen Makroaufnahmen von Gefieder (garment I-IV), einer fotografischen Porträtreihe von Präparaten ausgestorbener Vogelarten oder der 3 D-Druck-Skulptur eines Waldkauzes zeigt el.doelle eine Serie von Tuschezeichnungen (lisbon line), die sich mit der Umsetzung eines Gedanken oder einer Erinnerung als Linie in der Zeichung beschäftigt. Barbara Schnabel spürt dem Thema Erinnerung in einer Serie von Fotografien nach, die zwischen 2015-2017 auf dem großen Zentralfriedhof in Lissabon „Cemitério dos Prazeres“ entstanden sind. Dabei blickt sie in Gruften und leerstehende Grabkammern, zeigt christliche Devotionalien und Erinnerungstücke, während sich el.doelle mit seiner Videoarbeit (Selbst in Lissabon) dem Aspekt der Zeit und dem architektonisch-urbanen Raum zuwendet.

Von zentraler Bedeutung in ihrer künstlerischen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit den Themen Vergänglichkeit, Zeit und Erinnerung und die Frage nach dem Gedächtnis der Dinge. Das Ausstellungsprojekt westgreussen – für immer fort und ganz vergangen, die erste gemeinsame Arbeit des Künstlerpaares, wurde 2012 im Haus am Lützowplatz in Berlin ausgestellt und danach an vielen anderen Orten gezeigt, u.a. 2013 in der Ausstellungsreihe der Gedok Brandenburg „Die Dinge 5“ (Bunkeranlagen Wünsdorf-Waldstadt) und 2016 in der Kunstkapelle Schneverdingen. Dazu entwickelten sie in Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin Tanja Langer das literarische Fotobuch Das Haus (LangenMüller Verlag). 2017 erscheint das Buch „remember me“, Bübül Verlag Berlin.

Barbara Schnabel, 1966 in Berlin geboren, studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, bevor sie 1987 nach West-Berlin übersiedelte. Ihre Arbeiten befinden sich u.a. in der Fotografischen Sammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin.

el.doelle, geboren 1958 in Berlin, studierte Plastik bei Prof. Wieland Förster. Längere Arbeitsaufenthalte führten ihn nach Mumbai, Lissabon, Paris und Kairo.

Beide Künstler zeigten ihre Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen.