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Der Kunstverein Freiburg freut sich, die Eröffnung der Einzelausstellung Freestyle mit über 70 Gemälden von Merlin James (*1960 in Cardiff, GB) am Freitag, 17.01.2014 um 19 Uhr, anzukündigen.

Die Vielfältigkeit von Merlin James’ Gemälden verhindert es, eine allgemeine Aussage über sein Werk zu treffen. Allerdings besitzen seine Bilder meistens Staffelei-Größe und sind stark bearbeitet. Seine Darstellungsweisen überspannen so verschiedene Richtungen wie Figur, Architektur, Landschaft und Abstraktion und jedes Gemälde erscheint wie ein zu seinen eigenen, speziellen Gesetzen erfundenes Objekt, bis hin zu dem individuellen, selbst gebauten Keilrahmen, der manchmal hinter durchsichtigem Gewebe sichtbar ist. Die umfangreiche Auswahl von Gemälden in der Ausstellung wird durch eine Gruppe von miniaturgroßen, architektonischen Skulpturen ergänzt. Sie erscheinen wie Bildelemente einzelner Gemälde, die sich in dreidimensionale Formen verwandeln, oder umgekehrt ihren Weg direkt in die Gemälde gefunden haben. James bricht für seine Malerei, für die er stets simultan aus dem gesamten Bilderspektrum seiner dreißig Jahre langen Praxis schöpft, mit der linearen Chronologie für die Hängung der Präsentation. Im Titel Freestyle, kündigt sich bereits eine weite zeitliche und stilistische Bandbreite an.

James hält in seinen Werken an keinem bestimmten persönlichen Idiom fest. Dennoch demonstriert er, dass noch heute eine zusammenhängende malerische Sprache aus dem geformt werden kann, was sich aus der kulturellen Komplexität und den wechselnden Umständen ergibt. Dabei erweist sich der Werkprozess mit dem Bildmotiv als ebenbürtig. Wichtig ist es hier festzuhalten, dass Merlin James auch Kunstkritiker ist, der sich vor allem mit der Geschichte der Malerei auseinandersetzt – denn entsprechend breit ist in seinem Werk die Wahl seiner Kunstreferenzen angelegt. Erkennbares Interesse wird sowohl in der kunsthistorischen als auch in der empirisch-beobachtenden Erfahrung erkennbar. Was bei ihm als Destillation der persönlichen Erinnerung einer britischen Landschaft erscheint, kann sich als Hinweis auf ein französisches Gemälde aus dem 18. Jahrhundert herausstellen.

Der Betrachter wird ähnlich einem Archäologen herausgefordert, in der gesamten Entwicklung von James als Künstler – und im Mikrokosmos der Bildfindung jedes einzelnen Werks – nach den narrativen Verbindungen der Gemälde in der Ausstellung zu suchen, um die ferne, flimmernde Welt zu entdecken, die sein dichter, wachsender Malprozess gleichzeitig verbirgt und enthüllt.

Anlässlich der Ausstellung Freestyle wird am Sonntag, 19.01.2014 um 14 Uhr, ein Gespräch zwischen Merlin James und Franz Armin Morat, Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft Freiburg, stattfinden.

Merlin James (* 1960 in Cardiff, GB) lebt und arbeitet in Schottland. Sein Studium der Bildenden Künste absolvierte er von 1979 bis 1986 am Royal College of Art und an der Central School of Art in London. Wichtige Einzelausstellungen (Auswahl): Signal Box, KW Institute for Contemporary Art, Berlin 2013; Merlin James, Parasol unit foundation for contemporary art, London 2013; Sex Paintings, OHIO, Glasgow 2013; In the Gallery, Douglas Hyde Gallery, Dublin 2011; Merlin James, Sikkema Jenkins & Co., New York 2010; Frame Paintings, Mummery & Schnelle, London 2010; Paintings of Buildings, Sikkema Jenkins & Co, New York 2007. Gruppenausstellungen (Auswahl): 52. Biennale, Wales Pavilion, Venedig 2007; Poussin`s Phocion, National Museum Wales, Cardiff 1995. Schriften (Auswahl): James, Merlin, Picture Research, in Turps Banana (Issue 1, 2005); James, Merlin, Exhibition Review, London and Paris Giorgio Morandi, in Burlington Magazine (2001); James, Merlin, Real absences: Morandi and the mystery of active content, The colloquy of shades, in The Times Literary Supplement (Issue 5020, 1999); James, Merlin, Re-grouping, Modern Painters, (Winter 1996-97).

Eröffnung Freitag, 17.01.2014 um 19 Uhr

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