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"Wo ist oben?" ist Meusers siebte Ausstellung in der Galerie Gisela Capitain. Er zeigt Skulpturen aus Stahl und Schrott in abstrakt-konstruktivistischer Formensprache, die assoziativ eine Installation bilden. Farbigkeit, Ausstellungs- und Werktitel sind dabei ebenso wesentlicher Bestandteil seiner Arbeiten wie die Gestalt der Skulptur. Objekt und Titel sind Spiele mit Wirklichkeit und Wörtlichkeit.

Schwermetall ist das Medium, welches Meuser nach seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Joseph Beuys und Erwin Heerich für sich entdeckt hat. Diesem ist er seitdem treu geblieben. Seit rund 30 Jahren arbeitet Meuser fast ausschließlich entweder mit auf dem Schrottplatz gefundenen Objekten, die er in ihrer bereits existierenden Form so übernimmt und vielleicht nur noch farblich verändert oder mit Teilen aus noch unbearbeitetem Stahl, die dann zu neuen Objekten zusammengesetzt werden. Die ,Schrottteile' – in der aktuellen Ausstellung sind es zwei Arbeiten, die die Titel "Knautsch" und "Kurzarbeit" tragen - sind jedoch nicht als Objet trouvé zu verstehen, denn Meuser benutzt keine Gegenstände, die noch eine Funktion haben. Ihn interessiert Formensprache nur, wenn er sie wieder in etwas anderes übersetzen kann. Seine „Arbeiten sind zu offen und zu leergefegt von ursprünglichem Inhalt, als dass man die Verweise auf die Welt der Artefakte im Sinne des Readymade interpretieren könnte.“*

Meuser lebt und arbeitet in Düsseldorf und unterrichtet seit 1992 als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.

*Veit Loers: „Von Eisen zu Unterhosen“, in: Ausstellungsktalog „Meuser. Kunsthalle Düsseldorf“, Köln 2008, S. 31.

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Meuser 
WO IST OBEN?