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Michael Burges in der Galerie Noack
Malerei hat mit Farbe zu tun. Meistens ist Farbe Mittel zum Zweck: sie schafft die Wiedergabe von Gegenständlichem.
Michael Burges aber hat die Farbe zum Thema erhoben. Um davon nicht abzulenken, hat er sich konsequent für das Abstrakte, das Nicht-Figurative, entschieden.
Farbe, Raum und Energie sind die Säulen seiner Kunst, sagt Gerhard Charles Rump im neuen, 2007 erschienenen Burges - Katalog.
In der Ausstellung der Galerie Noack sind Arbeiten aus zwei Serien des Künstlers zu sehen, an denen dies sichtbar wird: Virtual Space Works und Reverse Glass Paintings.
Bei den Virtual Space Works wird ein Bild in eine Box aus Acrylmilchglas eingeschlossen, die Vorderseite besteht aus strukturiertem Acrylglas. So bleibt das Bild dahinter nie genau, klar und fest umrissen sichtbar, es schwebt verschwommen im Raum des Kastens. Der Betrachter, der sich vor dem Bild bewegt, hat mit jeder seiner Bewegungen einen neuen Eindruck, macht sich ein neues Bild. Aus der Vielzahl dieser Eindrücke bilden sich im Kopf des Betrachters Art und Ort des Bildes.
In der neuen Serie, den Reverse Glass Paintings, sind alle Farben und Formen hinter einer klaren Acrylglasscheibe, d.h. die Farbe wird auf das Glas aufgetragen: Hinterglasmalerei, wie man sie von alters her kennt. Klar und rein wirken so die Farben, erscheinen in der gleichen hellen und leuchtenden Weise. Das Glas ist dabei einerseits Grenze zwischen Farbe und Betrachter, andererseits Tür zu einer Farbwelt, die eine Welt von Gefühlen und Ansichten aufstößt. Die Bilder haben zudem, da sie auf einen Blockrahmen montiert sind, über den sie auf allen Seiten hinausragen, den Charakter eines Objektes.
Die Ausstellung in der Galerie Noack wird am Dienstag, dem 19. Februar, 19.30 Uhr eröffnet und dauert bis zum 15. März. Anschließend wird sie in Wiesbaden und in Daegu (Korea) zu sehen sein.
Klaus Noack
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Michael Burges
Kurator: Jürgen Raap