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Zeitgleich mit der Jahresausstellung im Großen Saal eröffnet der Salzburger Kunstverein im Kabinett die Ausstellung Latitude von Michaela Frühwirth, der Förderpreisträgerin des Landes Salzburg 2008.

Die Ausstellung Latitude besteht aus zwei Zeichnungen – Obstruction (2006) und Sermilik Station (2009) – und einer räumlichen Intervention. Die Zeichnungen, die Raumgegebenheit und das Betrachten formen eine Konstellation, welche unter anderem die Beziehung zwischen Wahrnehmendem und Wahrgenommenen greifbar macht.

Michaela Frühwirth untersucht in ihrer Arbeit die Zeichnung als Medium und lotet ihre Möglichkeiten aus. Die meist großformatigen abstrakten Arbeiten überzeugen durch die Konsequenz ihres künstlerischen Projektes und beeindrucken durch die Souveränität, mit der Frühwirth ihre monumentalen Formate mit Bleistift auf Papier realisiert. In der extensiven Dokumentations- und Vorbereitungsphase der ausgewählten Orte entwickelt sich ein präziser Plan, aus welchem die Wand-füllenden Zeichnungen abgeleitet werden.

Die Zeichnungen sind von realen Orten hergeleitet. Sie operieren als Projektionsfläche oder Membran, auf welcher der Blick in eine Umgebung sich kondensiert und verdichtet. Die Bildfläche dehnt die Zeitspanne, innerhalb welcher Empfindungen Form annehmen und den Moment bevor sich Bedeutung konstituiert. In der Schwebe zwischen Abstraktion und konkretem Ort befassen diese Zeichnungen den Betrachter mit einer geduldigen Wahrnehmungs-Bewegung des dargestellten Raumes und markieren die Schwelle, an welcher sich eine Umgebung als „sinn-voll“ entfaltet. Das Format der Zeichnungen bezieht sich auch auf den Körper des Betrachters. Die Zeichnungen operieren weniger als Bilder, vielmehr als Räume oder Orte in denen Darstellung und Betrachter interagieren.

Michaela Frühwirth, geboren 1972 in Wien, lebt und arbeitet in Amsterdam

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Michaela Frühwirth
Latitude