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Die Ausstellung im Museum für Neue Kunst umfaßt auf 250 qm Arbeiten des in Düsseldorf lebenden Bildhauers Michel Sauer von 1978 bis heute, davon einige, die zum ersten Mal gezeigt werden. Ihr installativer Bezug zu der klaren Raumstruktur des Museums präsentiert das Werk Sauers auf so noch nie gesehene Weise. Es ist ein wichtiger Beitrag zu Fragen der zeitgenössischen Plastik nach Raumhaltigkeit, Oberflächenreiz, Konzeptualität und Lebensbezug.

Die Arbeiten von Michel Sauer sind normalerweise aufgeräumt. Ineinandergestellt, eingereiht, zugeordnet füllen sie die Regale seines Ateliers wie Sortimente. In ihrer plastischen Form erinnern sie selbst oft an Behälter oder Gestelle des täglichen Gebrauchs. Obwohl von Hand hergestellt, wirken sie auf den ersten Blick wie Serienprodukte. Nur feine Differenzen, Toleranzen der Paßgenauigkeit unterscheiden sie von dem Gleichmaß industrieller Fertigung. Sauer überführt sein Werk von der Regel ins Spiel. Ob Körbe, Becher, Kästen, Glocken, Sänften, Kamine oder Pulte, die Plastiken finden zu einer wundersam wirkenden Leichtigkeit, die ihrem Auftritt einen fast immateriellen Anschein gibt. In unterschiedlichsten Konstellationen vorübergehend aufgestellt, schließen sie ihre Verwahrung immer auch mit ein. Damit reflektiert und relativiert sich die Vorstellung eines künstlerischen Profils, das jederzeit und überall behauptet sein will. Gerade die Ahnung seiner Abwesenheit aber gibt diesem Werk seine nachhaltige Kraft.

Michel Sauer wurde 1949 in Neustadt/Schwarzwald geboren. Nach einem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe erhielt er mehrere Lehraufträge, Preise und Stipendien, u.a. Villa Massimo, Rom und Villa Romana, Florenz. Zahlreiche Einzelausstellungen, u. a. 1976 Museum Haus Lange, Krefeld, 1985 Museum Abteiberg, Mönchengladbach oder 1996 Sprengel Museum, Hannover haben seine Arbeit bekannt gemacht. Seit 1994 ist Michel Sauer Professor an der Universität GH Siegen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Jochen Ludwig, Isabel Herda und Owen Griffith; 40 Seiten, 35 SW-Duplex-Abbildungen.

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Michel Sauer - VORÜBERGEHENDE AUFSTELLUNG
Regel und Spiel