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Finnland macht positive Schlagzeilen nicht nur mit Nokia und im Rahmen der PISA-Studie, sondern auch mit junger Kunst. Das documenta-Debüt der Videokünstlerin Eija-Liisa Ahtila 2002 ist nur ein Indiz für die Präsenz einer vitalen Kunstszene, die zunehmend internationale Beachtung findet. Schwerpunkte bilden die Bereiche Fotografie und Film, die mit der Hochschule für Kunst und Gestaltung (TaiK) und der Akademie der Schönen Künste in Helsinki über Ausbildungsstätten erstklassigem Rangs verfügen. Miklos Gaál (*1974) studierte von 1995 bis 2004 an der TaiK Grafikdesign, Film und Fotografie und gehört heute zu einer Gruppe junger finnischer Fotografen, die international Erfolge feiern. Entstanden die frühen Bilder in seiner Heimat, so ist er heute ein Reisender: 2003/04 arbeitete er in Israel, New York und in Südamerika. Zwar fesseln die urbanen Ansichten des Künstlers den Betrachter unwillkürlich durch ihren kompositorischen Einsatz von Unschärfe und Schärfe, doch bleibt es nicht dabei. Indem er optisch die Gesetze unserer perspektivisch gerichteten Wahrnehmung manipuliert, bringt Gaál die Gewissheiten unserer Erfahrungswirklichkeit ins Wanken und transformiert alltägliche Szenen in eine neue Wirklichkeit, eine irritierende wie poetische Spielzeugwelt. Der fotografische Blick versetzt uns in die Rolle von Observatoren aus der Vogelperspektive, unter deren scheinbar unbeteiligten Blicken die Welt in eine modellähnliche Ferne rückt, zu einem Land Liliput wird. Die Bilder schwanken zwischen Identitätssuche und Identitätsverlust. Die von der Kunsthalle Emden organisierte Ausstellung zeigt Arbeiten Miklos Gaáls aus den letzten fünf Jahren.

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Miklos Gaál: Sightseeing Tour
Fotografien