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Die Galerie Martin Janda zeigt von 19. Jänner bis 5. März 2011 die dritte Einzelausstellung von Milena Dragicevic. Mit Erections for Transatlantica schließt Milena Dragicevic unmittelbar an ihre Arbeiten der letzten Jahre an. Während die Gemälde der Serie Supplicants das menschliche Gesicht zum Ausgangspunkt haben, welches durch unterschiedliche Interventionen verändert bzw. zerlegt wird, und Arbeiten wie aalliraujaq und tuksiarvik skulpturale Fragestellungen behandeln, sind die Werke der neuen Reihe als Bricolagen von Formen zu verstehen, welche die Künstlerin im Außen vorfindet und mit intuitiven Zeichnungen verbindet. Die Gemälde zeigen schwebende Apparate und Assemblagen, welche in unterschiedlichen Variationen die Darstellungsmöglichkeiten von Bewegung aufgreifen. Die abstrakten, durch das große Format geradezu ikonisch wirkenden Formen entfalten sich in alle Richtungen und werden gleichzeitig von einem durch kräftige Farben zweigeteilten Hintergrund wieder in der Leinwand verankert. Obwohl auch die Werke dieser neuen Serie skulpturale Assoziationen hervorrufen, sieht die Künstlerin sie nicht als Skulpturenbilder: „They do not suggest the gravitational weight of real sculpture, instead they are precisely what the title suggests, they are erections or offerings.” (Milena Dragicevic)

In der Wahl ihrer Bildtitel wiederholt die Künstlerin die Ambiguität ihrer Malerei auf sprachlicher Ebene. Dragicevic verwendet für ihre Arbeiten bewusst Titel, deren Bedeutung sich nicht sofort erschließt. Der Begriff Transatlantica verweist auf einen fiktionalen Herkunfts- bzw. Zwischenort, der auch Milena Dragicevics Identität markiert: Als serbische Immigrantin in Kanada aufgewachsen, lebt sie heute in Großbritannien. „Due to my nomadic existence this suspended space is a place I have come to inhabit on a regular basis. It is a space that holds both a utopian promise as well as the fear of an impending abyss.” (Milena Dragicevic) Während die Titel der Gemälde aus der Supplicants-Serie mit negativen oder positiven Zahlen ergänzt werden, enthalten jene aus Erections for Transatlantica zusätzlich Vornamen von Freunden und Bekannten, die Dragicevic in die südslawische lateinische Schrift transkribiert und so einer weiteren Abstraktion unterzieht, z. B. Erections for Transatlantica (Ranva).

"Erections for Transatlantica are unnamed assemblages that couple obsolete industrial machines with misplaced epic public sculpture (…) In spite of their precision, Dragicevic's paintings are always both one thing and the other: painting and sculpture, figurative and abstract, always defiantly refusing to settle down into either subject or object position." (Lisa Le Feuvre).

Milena Dragicevic, geboren 1965, lebt und arbeitet in London. Ihre Arbeiten sind derzeit in der British Art Show 7 zu sehen.