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Für jede Ausstellung gilt es den „white cube“ für einen begrenzten Zeitraum mit einem bestimmten Inhalt zu füllen. Das Konzept der Ausstellungsreihe Plateau – Raum für Zwei zielt im Besonderen darauf ab, die eingeladenen KünstlerInnen einzuladen, kollaborativ an Lösungen zu arbeiten. Daraus entsteht meistens eine Konzentration des Verhandelns des eigenen Standpunkts - denn kollaborativ zu arbeiten bedeutet zumeist die eigene Position genau zu definieren, um sie zu teilen bzw. den eigenen Standpunkt ganz zu verlassen und eine gemeinsame Perspektive zu finden. Für die mittlerweile sechste Ausstellung in der Reihe zeigen Miriam Bajtala und Gregor Graf jeweils neue Arbeiten, die sie diskursiv miteinander verbinden. Die gemeinsame Arbeit selbst besteht aus einer intensiven Auseinandersetzung mit den Werken des/der jeweils anderen. Einen besonderen Stellenwert findet dabei das Thema Raum und dessen Möglichkeiten.

Miriam Bajtala (* 1970 in Bratislava) lebt und arbeitet in Wien. In ihren Arbeiten versucht sie die Blickregime zu dekodieren, indem sie visuelle Strukturen an der Schwelle des Wahrnehmbaren auslotet. Bajtala: „Die Ausgangspunkte meiner Arbeiten sind oftmals ganz grundlegende: es geht um die Wahrnehmung, die Zeit, den Raum - in welchem Verhältnis diese Parameter zueinander stehen - bzw. welche Beziehungen sie miteinander eingehen. Mich interessiert wie sich Denkstrukturen in visuelle Strukturen transformieren lassen. Ich lasse mich bildtechnisch gerne überraschen: denke mir Systeme aus, die außerhalb meiner Vorstellung liegen, wo ich erst durch die Arbeit an der Idee ein neues Bild generiere.“

Gregor Graf (* 1976 in Wien) lebt und arbeitet in Linz. Als akribischer Beobachter seiner Umgebung nimmt er Raumsituation auf und untersucht sie in seinen Fotografien, Zeichnungen und Installationen. Mit perfektionistischer Genauigkeit bearbeitet er z.B. Fotografien von Stadtlandschaften, indem er alles Zeichenhafte löscht. Das Leere, Bedeutungslose bleibt übrig und steht dadurch im Fokus der Betrachter, die das Fehlen wohl erkennen aber nicht mit dem Finger darauf zeigen können. Durch die Verschiebung des „Hintergrunds“ der Wahrnehmung in den Mittelpunkt ändert sich auch die Perspektive der Betrachter, die mit einer Umordnung der Hierarchien in der Raumwahrnehmung konfrontiert sind. Graf: „Die Arbeiten im FORUM STADTPARK entstanden während eines Artist in Residence Aufenthaltes in Chisinau / Republik Moldau im April 2010, initiiert vom< rotor >Verein für zeitgenössische Kunst in Graz. Ausgehend von langen Spaziergängen, zeigen sie Momente einer künstlerischen und gesellschaftlichen Entdeckungsreise in einem nicht fernen aber unbekannten Land, eingeklemmt zwischen russischem Einfluss und europäischer Sehnsucht.“

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Miriam Bajtala / Gregor Graf
Plateau - Raum für Zwei
Kurator: Eva Martischnig