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Poesie als Event oder Texte als Bilder – die visuelle Poesie ist für Miroslav Klivar eine der wichtigsten künstlerischen Ausdrucksformen. Fotografien, Grafiken, Künstlerbücher, Performances, Videofilme und Installationen sind dabei die bevorzugten Genre des aus Prag stammenden Künstlers, der bereits 1966 anfing den Computer für seine Arbeit zu nutzen. Seine Body-Art-Aktivitäten begannen 1972 als ein Protest gegen die Besetzung der damaligen Tschechoslowakei durch die Armee der zu jener Zeit noch bestehenden UDSSR. Die ersten Installationen Klivars entstanden 1974. Die unterschiedlichen Formen seiner Body-Art und Performances entwickelten sich bis heute in Klivars Videokunst weiter und zeigen sich in Werken wie „Video Poetry“ von 1977 oder „Video Stamp Art“ von 1989. Die zensorische Schwärzung von Fotografien im Kommunismus, mit der man Menschen aus politischen Gründen auf diesen Fotografien unkenntlich machte, ist von Miroslav Klivar ab 1976 mit der DIM-Art zum Thema seiner Kunst gemacht worden.

Die Ausstellung bietet einen Überblick über Miroslav Klivars publizierte Kunstwerke von der Mail Art über die Visuelle Poesie bis hin zur Body-Art. Eine Auswahl von Werken seit den 1970er Jahren veranschaulicht seine künstlerische Entwicklung und die Verschränkung der einzelnen Genre untereinander in seinem Oeuvre.

Miroslav Klivar, 1932 geboren, gehört mit zu den bedeutendsten zeitgenössischen tschechischen Künstlern. Seit 1960 zeugen zahlreiche Einzelausstellungen und unzählige Gruppenausstellungen weltweit von seinen künstlerischen Aktivitäten. Er erhielt eine Reihe von Preisen und ist zur Zeit Professor an der World Distributed University in Brüssel.

Zur Ausstellungsreihe „Auf der Galerie“

Die Ausstellung „MIROSLAV KLIVAR“ ist die siebte in der Ausstellungsreihe „Auf der Galerie“ des Studienzentrums für Künstlerpublikationen. Mit der Reihe wird in der dritten Etage des Museums durch Kabinettausstellungen in kürzeren Abständen ein regelmäßiger Einblick in die umfangreiche Sammlung des Studienzentrums gegeben. Auf kleiner Fläche können hier spezielle Werkkomplexe dargestellt und hervorgehoben werden, die sonst nur selten zu sehen sind. Künstlerbücher und -zeitschriften, Fotografien, Multiples, Objekte, Filme sowie viele weitere Materialien geben jeweils einen Überblick über spezielle Publikationen und Aktivitäten einzelner Künstlerinnen und Künstler. Die Ausstellungen entstehen in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen. Studierende der Kunstwissenschaft und -pädagogik bekommen so im Rahmen eines Seminars die Möglichkeit, sich in einem Ausstellungsbetrieb praxisnah kuratorische Grundkenntnisse anzueignen.

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Miroslav Klivar